Einleitung: n-CPAP ist die Therapie der Wahl beim schweren obstruktiven Schlafapnoesyndrom (oSAS).
Gegenwärtig ist nur wenig darüber bekannt, ob ein schweres oSAS einen pro-inflammatorischen
Einfluss auf die Atemwege besitzt. Zudem ist nicht bekannt, ob auch die Einleitung
einer n-CPAP eine bronchiale Entzündung fördert, hemmt oder auf die Atemwege gar keinen
Effekt hat. Ziel dieser Arbeit war es daher diverse Zytokine sowie den pH-Wert im
Atemkondensat (EBC) von Patienten mit einem schweren oSAS vor und nach n- CPAP/n-
BIPAP Behandlung zu quantifizieren.
Methodik: EBC wurde mit dem Ecoscreen (ViasysHealthcare) jeweils morgens, am Tag vor und nach
2 Therapienächten sowie nach einer follow-up Untersuchung (nach 3–6 Monaten) gesammelt.
Darin wurden bei 37 oSAS-Patienten (Alter 31–71 Jahre) im Vergleich zu 10 Kontrollpersonen
pH, diverse Zytokine (IL-1beta, IL-6, IL-8, IL-10, TMF-alpha und IL-12p70; Durchflusszytometrie),
8-Isoprostan (Cayman ELISA) und Nitrat/Nitrit (Griess) bestimmt.
Ergebnisse: Erwartungsgemäß senkte die nCPAP/nBiPAB Therapie den AHI von 69 auf 1,7. EBC- IL-1beta
(p=0,038), IL-10 (p=0,001) und IL-12p70 (p=0,03) lagen vor der Therapie jeweils signifikant
über denen der Kontrollgruppe. Interessanterweise stiegen alle Zytokine nach 2 Therapienächten
deutlich an, normalisierten sich aber im follow-up (alle p<0,02). EBC 8-Isoprostan
Messungen und Nitrat/Nitrit blieben unbeeinflusst. Der zwischen den Gruppen initial
normale EBC pH fiel signifikant (6,24 auf 6,133, p=0,048) und bleibend nach 2 Therapienächten
ab.
Zusammenfassung: Ein schwergradiges oSAS ist mit einer bronchialen Entzündung assoziiert. Ungeachtet
des guten klinischen Effektes stimuliert die nicht-invasive Beatmung signifikant die
Entzündung in den Atemwegen. Zum ersten Mal konnte ein initial pro-inflammatorischer
Effekt einer n-CPAP/n-BiPAP Therapie mit einer sich offenbar langfristig einstellenden
Adaptation belegt werden.