Knochentumoren des Ober- und Unterkiefers fallen häufig als Zufallsbefund auf einer
Zahn- oder Panoramaaufnahme, oder im Rahmen einer CT oder MRT der Nasennebenhöhlen
oder des Gesichtsschädels auf. Seltener werden diese Tumoren durch Schmerzen, ihren
raumfordernden Charakter oder gar eine Fraktur evident.
Die konventionelle Aufnahme steht hier meist am Anfang der Diagnostik, aber aufgrund
der komplexen Anatomie des Gesichtsschädels und der Schädelbasis, ist in fast allen
Fällen zur weiteren Abklärungen ein Schnittbildverfahren (CT, MRT) unverzichtbar.
In erster Linie kommt die CT zum Einsatz. Insbesondere die Mehrzeilen-CT mit extrem
kurzen Untersuchungszeiten (10sec.) und der exzellenten Darstellung knöcherne Strukturen
bietet sich an.
In speziellen Fällen bietet die hochauflösende MRT mit neuen, schnellen Sequenzen
und der Möglichkeit der Fettsuppression ideale diagnostische Möglichkeiten, vor allem
Tumoren mit extraossärer Weichteilkomponente exakt darzustellen. Da Kosten- Nutzenrechnungen
eine immer größere Rolle in der Medizin spielen, sollte die radiologische Diagnostik
abgestimmt auf den klinischen Befund möglichst in einem Arbeitsgang („one-stop-shopping“)
dem Kliniker die gesamte relevante Information liefern.
Lernziele:
Ziel des Refresher-Kurses soll es sein, die häufigen und seltenen Differentialdiagnosen
von Tumoren des Ober- und Unterkiefers sowie Untersuchungsprotokolle für CT und MRT
vorzustellen und die geeigneten Nachverarbeitungsverfahren (2D- 3D- Reformationen)
zu vermitteln.
Korrespondierender Autor: Greess H
Universität Erlangen, Radiologisches Institut, Maximiliansplatz 1, 91054 Erlangen
E-Mail: holger.greess@idr.imed.uni-erlangen.de