Ziele: Eine Beurteilung des Ausmaßes des Rest-Schilddrüsengewebes (Rest-SD) nach der Thyreoidektomie
wegen differenziertem Schilddrüsenkarzinom (dSD-Ca) ist Notwendig, um das weitere
Procedere (Radiojodtherapie oder erneute Operation) festzustellen. Ziel dieser prospektiven
Studie war, die Aussagekraft der farbkodierten Sonographie (FKDS) zum Beweis bzw.
Ausschluss vom Rest-SD zu evaluieren. Methode: Bei 35 Patienten mit dSD-Ca wurde 4–6 Wochen nach der Thyreoidektomie eine Sonographie
(B-Bild und FKDS) durchgeführt. Sonographisch wurde im B-Bild und mit FKDS das Vorhandensein
von Rest-SD und/oder Hämatom/Narbe beurteilt. Das sonographische Ergebnis wurde mit
der an folgenden Tag durchgeführten Szintigraphie mit Jod 131 (Sz-J-131) vergliechen.
Ergebnis: Szintigraphisch wurde bei allen Patienten Rest-SD festgestellt. Im B-Bild war mit
Sicherheit Rest-SD nur in 6/35 (17%) der Patienten abgrenzbar. In 21/35 wurde der
Befund im B-Bild als Hämatom/Narbe interpretiert, aber hier handelte es sich um Rest-SD
in der Sz-J-131. Mit FKDS konnte in 28/35 (80%) der Patienten Rest-SD mit/ohne Hämatom/Narbe
festgestellt werden (13/28 sicherer Nachweis vom Rest-SD ohne relevanten postoperativen
Anteil und 15/28 Rest-SD mit postoperativen Veränderungen). Schlussfolgerung: Das Vorhandensein vom Rest-SD kann mit FKDS besser als mit B-Bild beurteilt werden.
Da die FKDS eine bessere Differenzierung zwischen Rest-SD und Hämatom/Narbe erlaubt,
sollte jeder Patient nach Thyreoidektomie wegen dSD-Ca mittels FKDS untersucht werden,
um die Aussagekraft der Sonographie hinsichtlich des weiteren Procedere zu verbessern.
Korrespondierender Autor: Fernández Sánchez J
Robert-Bosch-Krankenhaus, Radiologie und Nuklearmedizin, Auerbachstr. 110, 70376 Stuttgart
E-Mail: fernandez.sanchez@rbk.de
Schilddrüsenkarzinom - Sonographie/FKDS - Rest-Schilddrüsengewebe