Ziele: Ermittlung von pharmakologischen Größen, gewonnen aus der DCE-MRT, und Beurteilung
deren Eignung zur Differenzierung von Parotis-Erkrankungen. Methode: 53 Patienten mit mindestens einer vergrößerten Glandula parotidea mit unbekannter
Ursache wurden mit einem 1,5T MR System untersucht. Eine dynamische Gradienten-Echo
Sequenz (TR/TE=15/4.4ms, α=50°, Matrix 256×192) mit 2,9 sek/Bild wurde mit 6mm Schichtdicke
und einem FOV von 200×188mm2 transversal geplant. Es wurde eine Dosis von 0.1mmol/kg Gd-DTPA mit 2,5ccm/sek in
eine antecubitale Vene gefolgt von Kochsalzlösung injiziert. Nach erfolgter Histologie
wurden die Messdaten mit einer experimentellen Software (Eigenprodukt) analysiert.
Bei einer Tumorerkrankung wurde die Region des Interesses (ROI) in den Tumor anderenfalls
über die gesamte Parotis gelegt. Zur Bestimmung der Bolusankunftszeit und der Disposition
wurde eine weitere ROI in die A. carotis int. platziert. Bei Patienten mit einer einseitigen
Pathologie wurde auch die nicht erkrankte Parotis untersucht. Die folgenden Parameter
wurden analysiert und statistisch (2-seitiger Mann-Whitney-Test, α<0.05) nach den
vorkommenden Pathologien evaluiert: Ankunftszeit (Tlag), initiale Steigung der Signalverstärkung,
Zeit bis Signalmaximum (Tmax), Fläche der Momentenkurve (AUMC), Fläche der Kurve AUC,
mittlere Verweilzeit (MVZ) und AUC bis Tmax (AUCtmax). Ergebnis: Das untersuchte Parotiskollektiv enthielt Nicht-Tumorentitäten: 12M.Sjogren, 10 akute
Parotitis, 2 Mumpsparotitis, 6 Siladenose und histologisch belegte Tumorpathologien:
9 Warthintumor, 9 pleomorphe Adenome, 2 Speichelgangskarzinoma, 2 Mukodemoidkarzinoma.
25 nicht erkrankte Parotiden wurden analysiert. Gesundes Parenchym ließen sich von
allen Krankheitsbildern außer vom Mukodemoidkarzinom, das sich nicht differenzieren
ließ, mit mindestens einem der Parametern unterscheiden. Unter den generalisierten
Erkrankungen ließ sich die Siladenose von M.Sjögren mittels MVZ (p<0,015) differenzieren.
Unter den Tumorerkrankungen waren mehrere Differenzierungen möglich: Warthintumor
gegen pleomorphes Adenom mittels Anstieg (p<0,017), Tlag (p<0,027) und Tmax (p<0,047),
Warthintumor gegen Speichelgangskarzinom mittels Tmax (p<0,033) und pleomorphes Adenom
gegen Speichelgangskarzinom mittels Anstieg (p<0,047). Weitere Differenzierungen zwischen
tumorösen und nicht-tumorösen Erkrankungen waren möglich. Schlussfolgerung: Durch eine standardisierte pharmakologische Analyse mittels der DCE-MRT lassen sich
Parotispathologien klinisch differenzieren.
Korrespondierender Autor: Kaul MG
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und
Interventionelle Radiologie, Martinistrasse 52, 20248 Hamburg
E-Mail: mkaul@uke.uni-hamburg.de
Kontrastmittel - dynamisch - pharmakologisch