Ziele: Vergleich der diagnostischen Genauigkeiten der FDG-PET/CT, der CT alleine sowie der
Befundung von CT und PET in Korrelation (CT + PET) bei der Beurteilung des TNM Stadiums
von Kopf-Hals Tumoren. Ein möglicher Effekt der PET/CT Bildgebung auf das Therapieregime
wurde untersucht. Methode: 55 Patienten (mittleres Alter: 58 Jahre) mit Verdacht auf Kopf-Hals Tumor wurden
mit der Ganzkörper-[18F]-2-Fluoro-2-desoxy-D-glucose (FDG) PET/CT untersucht. Die
PET/CT Datensätze wurden von einem Nuklearmediziner und Radiologen im Konsens beurteilt,
CT + PET wurden von je einem anderen Nuklearmediziner und Radiologen ausgewertet,
während die separaten CT Datensätze von zwei Radiologen beurteilt wurden. Die verschiedenen
Auswerter erhielten die gleichen klinischen Informationen bezüglich der Patienten,
kannten jedoch nicht den histologischen Befund oder die Ergebnisse der jeweils anderen
radiologischen Untersuchungsmethoden. Der Referenzstandard war die Histologie bei
allen Patienten sowie der weitere klinische Verlauf für die Verifizierung des M-Stadiums.
Unterschiede zwischen den einzelnen Untersuchungsverfahren wurden mit dem McNemar
Test auf statistische Signifikanz geprüft. Ergebnis: Die FDG-PET/CT war statistisch signifikant genauer bei der Beurteilung des TNM-Stadiums
von Kopf-Hals Tumoren als CT + PET und CT alleine (p<0.025). Mit der PET/CT konnte
das TNM Stadium bei 34/49 Patienten (69%; CI: 55%-82%) richtig charakterisiert werden,
mit CT + PET bei 23/49 Patienten (47%; CI: 33%-62%) und mit der CT alleine bei 15/49
Patienten (31%; CI: 18%-45%). Dieser Vorteil der FDG-PET/CT basierte überwiegend auf
einer genaueren Beurteilung des T-Stadiums im Vergleich zu CT + PET und CT alleine
(p<0.05), sowie auf einer genaueren Definition des N-Stadiums im Vergleich zur CT
alleine (p<0.05). Bei der Beurteilung des M-Stadiums waren alle Untersuchungsverfahren
ähnlich genau. Die PET/CT änderte das Therapiekonzept bei 15 Patienten im Vergleich
zur CT alleine und bei 8 Patienten im Vergleich zu CT + PET. Schlussfolgerung: Die FDG-PET/CT ist bei der Beurteilung des Tumorstadiums von Kopf-Hals Tumoren genauer
als die CT alleine und als CT und PET in Korrelation. Die höhere Genauigkeit führt
bei einer relevanten Anzahl von Patienten zu einem Einfluss auf die Therapie. Daher
kann die FDG-PET/CT für das Staging von Kopf-Hals Tumoren empfohlen werden, finanzielle
Aspekte und die limitierte Verfügbarkeit der PET/CT-Bildgebung können ihren breitflächigen
Einsatz jedoch verhindern.
Korrespondierender Autor: Antoch G
Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie
und Neuroradiologie, Hufelandstrasse 55, 45122 Essen
E-Mail: gerald.antoch@uni-essen.de
PET/CT - Tumorstadium - Kopf-Hals