Rofo 2007; 179 - WI_PO_59
DOI: 10.1055/s-2007-977333

Vergleich der MRT-Bildgebung der Ligamenta alaria bei hochaufgelöster Messung bei 1.5 T und 3 T

P Schmidt 1, PE Kullnig 1, HP Burmeister 1, HJ Mentzel 1, WA Kaiser 1
  • 1Universitätsklinikum der FSU Jena, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Jena

Ziele: Bisher liegen keine systematischen Untersuchungen einer MRT-Bildgebung der Ligamenta alaria bei 3 Tesla vor. Eine Verletzung der Ligamenta alaria als Ursache von posttraumatischen Beschwerden nach Beschleunigungsverletzung der HWS wird bis heute kontrovers diskutiert. Ziel dieser Untersuchung war die Evaluierung der MRT-tomographischen Darstellung der Lig. alaria von asymptomatischen Probanden in einem 3 Tesla Scanner im Vergleich zu einem 1,5 Tesla Scanner. Methode: Bei 11 beschwerdefreien Probanden (6 weiblich, 5männlich, Altersdurchschnitt 29,4 Jahre) wurden die Lig. alaria mittels koronarer T2-gewichtete Sequenzen in einem 3.0 T Scanner (Trio, Siemens, TR 5000, TE 99) und einem 1,5 Scanner (Vison, Siemens, TR 6360, TE 107) dargestellt und anschließend von 4 Radiologen unabhängig ausgewertet. Ergebnis: Die Lig. alaria konnten von allen Untersuchern bei allen Probanden beidseits identifiziert werden. Im Vergleich zum 1,5 Scanner bot die Darstellung der Lig. alaria im 3 T Scanner eine bessere Detailauflösung und ermöglichte eine einfachere und schnellere Beurteilung der Ligamenta alaria. Eine geringe Seitenasymmetrie der Lig. alaria ohne Seitenbevorzugung wurde in der Mehrzahl gefunden. Zusätzlich fand sich eine interindividuelle Variabilität bezüglich Faserverlauf und Stärke der Bänder. Weiterhin wurde eine einseitige Teilruptur im Falle einer mehrere Jahre zurückliegenden HWS-Beschleunigungsverletzung gefunden. Schlussfolgerung: Asymmetrie und interindividuelle Variabilität der Lig. alaria bei gesunden Probanden ist häufig und limitiert damit die klinische Relevanz solcher Befunde bei symptomatischen Patienten als eine mögliche Ursache von posttraumatischen Kopf- und Nackenbeschwerden nach HWS-Beschleunigungsverletzung. 3 Tesla MRT bietet im Vergleich zum 1,5 Tesla MRT eine deutlich verbesserte Detailauflösung der Lig. alaria hinsichtlich der Detailauflösung und ermöglicht eine einfachere und schnellere Beurteilung der Lig. alaria.

Korrespondierender Autor: Schmidt P

Universitätsklinikum der FSU Jena, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Erlanger Allee 101, 07740 Jena

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