Ziele: Vergleich der Detektion von akuten zerebralen Ischaemien in zwei Gruppen.
Gruppe 1: retrospektive Gruppe mit ausschließlicher frueher Nativ-CCT; Gruppe 2: prospektive
Gruppe mit fruehem multimodalem CCT-Protokoll (Nativ-CT, Perfusions-CT, CT-Angiographie/CTA);
Goldstandard fuer die endgueltige Infarktgroesse: Nativ-CCT nach >48 Stunden. Methode: Genehmigung der Studie vom lokalen Ethik-Komitee.
Evaluiering von 2 Gruppen à je 50 Patienten mit akuter zerebaler Ischaemie, klinische
Einstufung mit mNIHSS, Auswertung jeweils im Konsensus von 2 erfahrenen Neuroradiologen
nur unter Kenntnis der Diagnose ‘akute zerebrale Ischaemie'; Auswertung aller Nativ-CCT
mittels APSECTS.
Gruppe 1: fruehes Nativ-CCT, retrospektive Analyse, Goldstandard fuer die tatsaechliche
Infarktausdehnung: Nativ-CCT nach 48h. Prospektive Gruppe 2: multimodales CCT-Protokoll
innerhalb von 6 Stunden, Ermittlung von CBF, CBV, MTT, TIP aus den Perfusionsdaten;
CTA zum Nachweis intrakranieller Gefaessverschluesse und -stenosen; Goldstandard wie
Gruppe 1. Ergebnis: Gruppen 1 und 2 umfassten jeweils 38 Maenner und 12 Frauen, zwischen 21–92 bzw. 41–80
Jahren. Beginn der Symptome war in Gruppe 1 2–8h, in Gruppe 2 3–8h vor der jeweiligen
CCT; mNIHSS war in Gruppen 1 und 2 je 0–28. In Gruppe 1 lag eine Sensitivitaet von
58,3% vor. Das multimodale Akut-CCT-Protokoll in Gruppe 2 ergab richtig positive Befunde
bei insgesamt 32 von 50 Patienten, falsch negative Befunde bei 6 von 50 Patienten,
resultierend in einer signifikant besseren Sensitivitaet von 84,2% (p=0,027). Die
CTA (3D) war wegen schlechter Patientenkooperation nur in 24 Faellen berechenbar,
zeigte aber in neun Patienten intrakranielle Gefaessverschluessen oder hochgradige
Stenosen und war hilfreich zur Planung einer lokalen Lysetherapie. Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse zeigen zum ersten Mal auch in den VAE, dass durch die Anwendung
des multimodalen CCT-Protokolles in der Akutphase einer zerebralen Ischaemie die Detektion
des endgueltigen Infarktareals (nach >48h) im Vergleich zum alleinigen Nativ-CCT signifikant
verbessert wird. Das Ischaemieareal kann schon frueh zweifelsfrei dargestellt werden,
so dass bei dem gegebenen medikolegalen Umfeld -mit hohem Sicherheitsanspruch an eine
Therapiemodalitaet- eine potentiell erfolgreiche, aber risikoreichere Lysetherapie
in einer ersten ’stroke unit' in den VAE von Patienten und Gesundheitspolitikern besser
akzeptiert wird.
Korrespondierender Autor: Langer D
FMHS-UAEU, Radiology, Tawam Street/PO Box 17666, 0000, Al Ain- Abu Dhabi
E-Mail: rlanger@uaeu.ac.ae
Perfusions-CCT - Zerebrale Ischaemie - CT-Angiographie