OP-Journal 2001; 17(3): 230-236
DOI: 10.1055/s-2007-977558
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Handgelenksarthroskopie

Manuel Schaefer, Hartmut R. Siebert
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
12. April 2007 (online)

Zusammenfassung

Obwohl bereits vor 70 Jahren Handgelenke experimentell arthroskopisch untersucht wurden, ist erst in den vergangenen 10 Jahren die Anzahl arthroskopierter Handgelenke sprunghaft angestiegen. Die Entwicklung kleiner Instrumente hat diese Entwicklung begünstigt. Während auf der einen Seite eine Zunahme von Rasanztraumen mit dislozierten intraartikulären Radiusfrakturen, knöchernen, ligamentären und Weichteil-Verletzungen des Karpus zu verzeichnen sind, gibt es auch einen stetig wachsenden Wissensstand um die funktionelle Bedeutung des Karpus, des Radiokarpal- und des distalen Radioulnargelenkes. Der Vorteil der Handgelenksarthroskopie bei frischen Verletzungen liegt darin, dass die Diagnose einer Diskusverletzung, eines frischen Bandschadens oder anderer Pathologika zuverlässig gestellt werden kann und eine arthroskopisch kontrollierte Operation erfolgversprechend ist. Liegt bereits eine chronische Instabilität vor, liefert die diagnostische Arthroskopie wichtige Entscheidungshilfen für die Verfahrenswahl. Insbesondere bei intraartikulären Radiusfrakturen lassen sich arthroskopisch in einem hohen Prozentsatz Begleitverletzungen am Bandapparat oder TFCC nachweisen. Die Arthroskopie eröffnet die Möglichkeit der Früherkennung und -therapie dieser Läsionen, so dass sich Spätfolgen wie karpaler Kollaps, chronische Schmerzen oder Instabilität möglicherweise vermeiden lassen. Bei entsprechender atraumatischer Technik und unter Berücksichtigung anatomischer Strukturen an der Dorsalseite der Hand ist die Handgelenksarthroskopie ein Eingriff mit geringer Weichteiltraumatisierung, nied riger Komplikationsrate und geringer Morbidität.

    >