Zusammenfassung
Einleitung: Die neue Ausbildungsverordnung für Medizinische Fachangestellte (MFA), die seit dem
1.8.2006 in Kraft ist, ersetzt die Ausbildung zur Arzthelferin und qualifiziert die
Mitarbeiterinnen in einem veränderten Tätigkeitsprofil. Themen wie Praxismanagement
und -organisation, die einen zunehmend größeren Umfang in der Arztpraxis einnehmen,
sowie Kompetenzen im Bereich Kommunikation, Qualitätsmanagement und Prävention sind
wichtige Bereiche, in denen Angestellte in Arztpraxen qualifiziert sein müssen. Valide
Daten existieren weder zur Motivation von Arzthelferinnen im Hinblick auf ihre Teilnahme
an Fortbildungsveranstaltungen, noch zu inhaltlichen Themen. Das Ziel der vorliegenden
Studie war es daher, Informationen über die Motivation, über mögliche Hinderungsgründe
sowie thematische Interessen zu gewinnen.
Methoden: Querschnittserhebung auf Basis eines teilstandardisierten Fragebogens mit geschlossenen
und offenen Fragen im Rahmen einer Veranstaltung des Universitätsklinikums Heidelberg.
Erfasst wurden soziodemographische Daten, die aktuelle Arbeitssituation sowie bisheriges
Fortbildungsverhalten, förderliche und hinderliche Faktoren sowie bevorzugte Fortbildungsthemen.
Ergebnisse: Der Rücklauf betrug 64,5%. Wichtigster Grund für die Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen
ist das Bedürfnis, die Fachkenntnisse zu erweitern. Angaben zu Fortbildungshindernissen
wurden nur in 68,5% der abgegebenen Bögen gemacht. Als bevorzugtes Fortbildungsthema
rangieren Praxisorganisation und -management an erster Stelle (64,4%), dicht gefolgt
von Gesundheitsaufklärung und -beratung (57,5%) und spezifischen Krankheitsbildern
(49,3%).
Schlussfolgerungen: Eine grundsätzliche Bereitschaft zur Fortbildung liegt bei den Arzthelferinnen vor.
Diese sollte gezielt genutzt werden, um die Herausforderungen, die sich etwa aus der
strukturierten Versorgung chronisch Kranker ergeben, zu bestehen. Ein erheblicher
Forschungsbedarf besteht in Bezug auf die Fortbildungsmotivation wie auch in Bezug
auf die Anforderungen, die in Zukunft an die Arzthelferinnen/MFA in der Patientenversorgung
gestellt werden.
Abstract
Introduction: A new regulation for the training of medical staff assistants was introduced on 1
August 2006, replacing the old curriculum. Issues such as management and organization,
communication skills, quality management and prevention are becoming more relevant
in everyday practice and are areas in which staff needs to be qualified. Valid data
exists neither regarding the motivation of practice assistants to take part in further
training nor to their subjects of interest. Aim of the study was to receive information
on motivation and hindering reasons for further training of practice staff as well
as to gather topics of interest.
Methods: A cross-sectional survey based on a partly standardized questionnaire was handed
out during a half day event of further education at the University Hospital Heidelberg.
Data was collected on socio-demographic data, the actual working situation as well
as on motivation and hindering reasons for further training and topics of interest.
Results: Return rate was 64.5%. Main reason to take part in further training is to broaden
expert-knowledge. Only 68.5% gave data on reasons for not participating in further
training. The most popular topics were practice organization and management (64.4%),
health education and counselling (57.5%) followed by information on specific diseases
(49.3%).
Conclusions: Practice assistants in general are prepared to take part in training sessions. This
should be used to promote structural changes in health care services. A large amount
of research needs to be initiated regarding the motivation of practice assistants
in continuous professional education and also regarding the requirements which practice
assistants will need in future in order to deliver patient care.
Schlüsselwörter
Arzthelferin - Fortbildung - Fortbildungsmotivation - Versorgung chronisch Kranker
Key words
practice assistant - further training - motivation for training - health care of patients
with chronic diseases