Zusammenfassung
Das Ellenbogengelenk trägt wesentlich zur Eigenständigkeit des alten Menschen bei.
Eine Fraktur in diesem komplexen Gelenk stellt daher nicht nur für den Chirurgen eine
ernsthafte Herausforderung dar. Bei der Versorgung müssen im Gegensatz zum jüngeren
Patienten Faktoren wie ein reduzierter Allgemeinzustand, Grunderkrankungen, eine häufigere
Gelenkbeteiligung und gerade bei Frauen eine vorliegende Osteoporose/Osteopenie berücksichtigt
werden. Dennoch gelten nahezu dieselben Konzepte wie beim jüngeren Patienten. Unterschiede
ergeben sich im Einsatz von winkelstabilen Implantaten im osteoporotischen Knochen
oder bei der Implantation einer primären Totalendoprothese bei komplexen distalen
Humerusfrakturen mit mehrfragmentärer Gelenkbeteiligung. Eine Ruhigstellung wird vom
älteren Patienten in der Regel nur schlecht toleriert und so sollte gerade wegen des
Alters und vor dem Hintergrund guter Ergebnisse in jüngsten Studien eine Osteosynthese
angestrebt werden.