Zusammenfassung
In der Häufigkeit der alterspezifischen Verletzungen über dem 60. Lebensjahr steht
die Humeruskopffraktur an 3. Stelle. Die bekannten Probleme der schwierigen osteosynthetischen
Retention von instabilen Mehrfragmentbrüchen am Humeruskopf werden durch altersbedingte
Faktoren wie die Osteoporose, begleitende Schultergelenkspathologien und die Multimorbidität
noch zusätzlich erschwert. Neuere Implantate mit winkelstabilen Verbindungen scheinen
in manchen Bereichen sehr Erfolg versprechende Ergebnisse zu liefern. Aber auch hier
wird deutlich, dass ein individuelles Therapiekonzept für jeden Patienten gesucht
werden muss, um Fehlschläge zu vermeiden. Die zu erwartende höhere Komplikationsrate
kann nur durch differenzierten Einsatz der möglichen Implantate und Berücksichtigung
der Gesamtsituation niedrig gehalten werden. Weiterhin muss die für den geriatrischen
Patienten mögliche Nachbehandlung, ob Ruhigstellung oder frühfunktionelle Mobilisation,
bereits präoperativ bedacht werden. Schmerzfreiheit und die Rückkehr zu den normalen
altersadaptierten Aktivitäten des täglichen Lebens bei ausgeheilter Fraktur können
als sehr gutes Ergebnis gewertet werden.