Unter der Bezeichnung PLEDs (periodic lateralized epileptiform discharges) versteht
man eine besondere Form von Graphoelementen, die auf eine Hemisphäre begrenzt, aber
stets fokal betont, längere Zeit quasi periodisch auftreten und die mit epileptischen
Erregungssteigerungen verknüpft sind, selbst jedoch nicht unbedingt epileptischen
Phänomenen entsprechen müssen. (Zschocke 1995).
In der Klinik für Neurologie des St. Josefs-Krankenhauses Potsdam wurden im Zeitraum
2000/2001 in insgesamt 446 EEG-Ableitungen wegen Epilepsien bei 17 Patienten PLEDs
diagnostiziert. (3Männer, 14 Frauen, Alter zwischen 49 und 90 Jahren, durchschnittlich
73 Jahre). Die ätiologische Zuordnung erbrachte bei 5 Patienten vaskuläre Ereignisse,
bei 7 Patienten Tumoren, bei 3 Schädigungen nach Hirntraumata oder Blutung und bei
2 eine Hirnentzündung.
In der Vorgeschichte hatten 7 Patienten schon Anfälle erlitten, aktuell hatten 14
Patienten Anfälle vor oder bei Ableitung des EEGs, davon 7 Patienten einen epileptischen
Status.
Das Outcome der Patienten variierte von der Entlassung nach Hause oder in eine Rehabilitation
(6 Patienten) über Entlassung mit bleibendem Defekt (10 Patienten) bis zum Tod eines
Patienten.
Schlussfolgerungen: Anhand der Analyse von Vorgeschichte, neurologischer Symptomatik und EEG-Befund lässt
sich zusammenfassend feststellen: PLEDs sind im Regelfall Ausdruck einer schweren
akuten oder subakuten zerebralen Krankheit überwiegend älterer Menschen.
In der Vorgeschichte dominieren schwerwiegende Ereignisse wie ischämische Insulte
oder Raumforderungen, die durch ein symptomatisches Anfallseiden kompliziert sind
und durch zusätzliche metabolische, toxische oder vaskuläre Faktoren aktuell beeinflusst
werden.
Die insgesamt eher schlechte Prognose wird durch initiale Bewusstseinstrübung und
Verlangsamungen im EEG zusätzlich erschwert.
PLEDs bei epileptischen Anfällen signalisieren eine höhere Rezidivquote als üblicherweise
bei symptomatischen Epilepsien.