Die Sklerotherapie ist eine seit Jahrzehnten angewendete Behandlungsmethode zur Beseitigung
von Varizen. Die Injektion eines Verödungsmittel in die betroffenen Varizenabschnitte
führt zu deren Zerstörung. Das Indikationsspektrum reicht von der Behandlung von Stammvarizen
bis hin zu Besenreisern, wobei der entscheidende Therapievorteil gegenüber Alternativverfahren
(klassisches Varizenstripping, Lasertherapie) aber in der Behandlung von Seitenästen,
retikulären Varizen und größeren Besenreiser liegt. In der Behandlung der Stammvarikosis
konkurriert die (Schaum-) Sklerosierung mit der klassischen Venenchirurgie („Venenstripping“)
bzw. neuerer Verfahren (endoluminale Lasertherapie, Radiowellen), die Behandlung kleinster
Besenreiser lässt sich heute meist besser mit der perkutanen Lasertherapie durchführen.
Es ist aber sicherlich so, dass das Erfolgsergebnis der Therapie entscheidend von
der Erfahrung und dem „handwerklichen Geschick“ des Therapeuten abhängt. Grundvoraussetzung
für eine funktionell und kosmetisch erfolgreiche Durchführung der Therapie ist eine
subtile klinische Untersuchung und eine apparative Diagnostik. Diese wird heute zumeist
mittels Doppler bzw. Duplexsonographie durchgeführt. Nach erfolgter Therapie ist das
Durchführen einer Kompressionstherapie für den Erfolg und das Vermeiden von Komplikationen
zwingend notwendig. Nicht wenige Phlebologen führen im Jahr 1000–1500 Sklerosierungsbehandlungen
durch. Wenn man in Anbetracht dieser hohen Fallzahlen das Auftreten tatsächlicher
Komplikationen (Hautnekrosen, Thrombophlebitiden und allergische Reaktionen) in Relation
zu den Risiken bei den Alternativverfahren stellt, kann zweifellos gesagt werden,
dass die Sklerosierung als eine äußerst nebenwirkungsarme Therapiemodalität anzusehen
ist. Trotz bestehender Therapieoptionen ist der Stellenwert der Sklerosierung in der
Hand eines erfahrenen Phlebologen daher als nicht hoch genug anzusehen.