Einleitung: Das pathologische Substrat der rheumatischen Gelenkentzündung ist eine Synovialitis
mit vermehrter Vaskularisierung. Die gesteigerte Perfusion kann mit dem CEUS dargestellt
werden.
Ziele: Ziel der Untersuchung war die Bestimmung der Validität und Reproduzierbarkeit der
Methode im Vergleich zum Goldstandard der Patho-Histologie.
Methodik: Die Synovialitis wurde mit einem histopathologischen Score bewertet. Die untersuchten
Gelenke wurden 2 histopathlogischen Gruppen zugeordnet. Gruppe 1: Score 0–3 (fehlende
bis geringe Entzündung); Gruppe 2: Score 4–9 (aktive Entzündung). Die Kontrastmittelanflutung
(slope) wurde in standardisierten Schnittebenen durch 2 Untersucher unabhängig voneinander
ausgewertet.
Ergebnis: Es wurden 20 Handgelenke ausgewertet; 4 gesunde Kontrollen und 16 Patienten mit Rheumatoider
Arthritis (RA). Es zeigte sich eine gute Korrelation von KM-Slope und Patho-Histo-Score
(Abb.)
Abb. 1: KM-Slope vs. Patho-Histo-Score
Bei einem Slope-Schwellenwert von 20 wurden von Untersucher(1) alle 8, von Untersucher(2)
7 von 8 Gelenken der Gruppe 1 richtig erkannt; von beiden Untersuchern wurden 11 von
12 Gelenken der Gruppe 2 richtig erkannt. Bei einer weiteren Differenzierung der Gruppe
2 in mäßig aktive Entzündung (2a, Score 4–6) und hoch aktive Entzündung (2b, Score
7–9) erkannte Untersucher(1) 1 von 3, Untersucher(2) 2 von 3 Gelenken der Gruppe 2a
richtig, während Untersucher(1) 6 von 9 und Untersucher(2) 5 von 9 Gelenken der Gruppe
2b richtig zuordnen konnte (Slope-Schwellenwert 40).
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen eine gute Validität und Reproduzierbarkeit der Kontrastmittelsonographie
(CEUS) zur Diagnostik aktiver Gelenkentzündungen bei RA. Die Differenzierung zwischen
mäßiger und hoher Entzündungsaktivität gelang weniger gut. Hier könnte der Einsatz
einer neuen Auswertungs-Software eine Verbesserung bringen.