Z Gastroenterol 2007; 45 - A_29
DOI: 10.1055/s-2007-992722

Ursachen des Therapieversagens einer Ballondilatation von Stenosen bei M. Crohn

T Müller 1, B Rieder 1, A Pfeiffer 1
  • 1Medizinische Klinik II, Klinikum Memmingen, Akademisches Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität München, Memmingen

Hintergrund: Stenosen bei M. Crohn machen häufig chirurgische Interventionen nötig. Allerdings erfordert eine hohe Rezidivrate eine Reoperation in 3–6% der Fälle pro Jahr. Die als Alternative durchgeführte endoskopische Ballondilatation erwies sich in bisherigen Studien als sicher und effektiv. In der vorliegenden Studie untersuchten wir, welche Ursachen für ein Therapieversagen einer Ballondilatation verantwortlich sein könnten.

Methodik: Zwischen 2/1999 und 5/2007 führten wir bei 43 Patienten (24 Frauen, 19Männer, 37 (15–70) Jahre) mit 55 symptomatischen Stenosen 74 Ballondilatationen durch. Die Stenosen waren folgendermaßen lokalisiert: Kolon (13), Ileocoecalklappe (7), terminales Ileum (21), ileocolische Anastomose nach chirugischer Resektion (13) und Duodenum (1). Verwendet wurden Microvasive Rigiflex Ballons (Boston Scientific, Boston, MA, USA) mit einem maximalen Durchmesser von 18mm.

Ergebnisse: Bei 40 (93%) der 43 Patienten war die Dilatation primär erfolgreich. 10 Patienten (23%) benötigten eine Operation nach einer medianen Beobachtungsdauer von 1,5 (0–20) Monaten. Die Gründe waren Perforation (1) mit nachfolgender operativer Versorgung und unkompliziertem Verlauf, nicht dilatierbare Stenose (2), nur kurzfristig anhaltende Beschwerdebesserung (3), im Verlauf sich manifestierende enteroenterische oder enterovesikale Fisteln (3), Patientenwunsch trotz erfolgreicher Ballondilatation (1). Die Stenosen der 10 operierten Patienten lagen im terminalen Ileum (9) und an der Ileocoecalklappe (1). Alle anderen Stenosen konnten erfolgreich dilatiert werden, mit einer medianen Beobachtungsdauer von 32 (1–90) Monaten.

Während der Beobachtungsdauer benötigten 10 Patienten eine zweite, 5 Patienten eine dritte und ein Patient eine vierte Dilatation.

Schlussfolgerung: Die endoskopische Ballondilatation von Crohn-Stenosen ist komplikationsarm und effektiv durchführbar. Als häufigste Ursache für ein Therapieversagen im Sinne von fehlender oder nur kurzer Beschwerdebesserung fanden wir Stenosen im terminalen Ileum und an der Ileocoecalklappe.