Z Gastroenterol 2007; 45 - A_56
DOI: 10.1055/s-2007-992744

Evaluierung der anti-tumoralen Eigenschaften von Thymoquinon am hepatozellulären Karzinom

A Machleidt 1, K Okamoto 1, R Schneider-Stock 2, M Ocker 1
  • 1Medizinische Klinik 1, Universitätsklinikum Erlangen
  • 2Institut für Pathologie, Otto-von-Guericke-Universität, Magdeburg

Hintergrund:

Thymoquinon (TQ), der Hauptbestandteil des Schwarzkümmelöls, ist eine wachstumshemmende Wirkung bei kolorektalen Karzinomen in vorangegangenen Studien nachgewiesen worden.

Ziel der Arbeit ist es die Wirkung des Thymoquinons in einem Zellkultursystem des hepatozellulären Karzinoms zu untersuchen und zu Grunde liegende Signaltransduktionswege und Wirkmechanismen zu analysieren.

Methoden:

Im Zellkultursystem wurde mit 2 Zelllinien des hepatozellulären Karzinoms (Hep3B, HepG2) sowie primären humanen Fibroblasten (HF) gearbeitet.

Die Apoptoserate wurde durchflusszytometrisch nach Propidiumjodidfärbung zu den Zeitpunkten 24h, 48h, 72h, 96h, 120h quantifiziert. Zu den gleichen Zeitpunkten wurde die Zellanzahl bestimmt.

Mittels BrdU-Inkorporations-ELISA wurde die Zellvitalität und Proliferationsrate bestimmt. Qualitativer Apoptosenachweis erfolgte durch Immunfloreszenz (M30 Cytodeath) und in der Durchflusszytometrie (JC-1 Färbung des mitochondriellen Membranpotentials).

Ergebnisse:

Bei Durchführung der Versuche zeigte sich in allen Zelllinien eine apoptosesteigernde Wirkung von TQ bei Konzentrationen ≥100µM bereits nach 24h.

So ergab sich am Durchflusszytometer nach Propidiumjodidfärbung eine signifikant erhöhte Apoptoserate von ca. 30% bei HepG2 und ca. 45% bei Hep3B. Diese Apoptoserate konnte bei HepG2 nach 120h auf ca. 60% und bei Hep3B nach 48h auf ca. 90% gesteigert werden.

In der Immunfluoreszenz (M30 Cytodeath) sind in den Zelllinien Hep3B, HepG2 und HF nur sehr vereinzelte Zellen vorhanden, die allesamt eindeutige Zeichen der ablaufenden Apoptosevorgänge aufweisen.

Die Messung der Zellzahl zeigte, dass nach 24h eine Reduktion der Anzahl vitaler Zellen um ca. 85% nachweisbar war.

Der Verlust von ΔΨm korrelierte direkt (R2 >0,9) mit dem Ausmass des apoptotischen Zelltodes.

Bei Konzentrationen ≤10µM zeigte sich in den Versuchen keine Signifikanz.

Schlussfolgerung:

Thymoquinon hat in Konzentrationen ≥100µM eine apoptosesteigernde Wirkung auf die untersuchten Zelllinien des hepatozellulären Karzinoms.