Z Gastroenterol 2007; 45 - A_68
DOI: 10.1055/s-2007-992756

Lokalisation eines potentiellen Tumorsuppressorgens in der chromosomalen Region 8p22 beim kolorektalen Karzinom

A Eller 1, S Herterich 2, E Rosler 1, K Backhaus 1, T Kudlich 1, H Lührs 1, M Scheurlen 1, W Scheppach 1, R Melcher 1
  • 1Medizinische Klinik und Poliklinik II der Universität Würzburg
  • 2Institut für Klinische Chemie und Pathobiochemie der Universität Würzburg

Bei Kolonkarzinomen kommt es im Rahmen der Kolonkarzinogenese zu einer Aktivierung von Onkogenen und einer Inaktivierung von Tumorsuppressorgenen. Die Inaktivierung von Tumorsuppressorgenen erfolgt durch die Mutation des einen Allels und durch die Deletion des anderen Allels als Folge einer chromosomalen Instabilität. Die Identifikation eines Tumorsuppressorgens kann direkt (durch Nachweis der Mutation) oder indirekt (durch Nachweis der Deletion) erfolgen. Im Rahmen dieses Projektes wurden 184 kolorektale Karzinome mit den Mikrosatellitenmarkern D8S542, D8S549, D8S254, D8S261 und D9S1734 auf das Vorliegen einer Deletion auf dem kurzen Arm von Chromosom 8 untersucht. Dabei zeigte sich eine minimale Verlustregion um den zentral gelegenen Marker D8S254. Dieser Marker ist in der Region 8p22 lokalisiert. Direkt benachbart liegt das potentielle Tumorsuppressorgen MTUS1. Bisher ist noch nichts über eine Beteilung von MTUS1 beim Kolonkarzinom bekannt. In weiteren Studien wird eine Mutationssuche in MTUS1 durchgeführt werden, um die Relevanz des Gens für die Kolonkarzinogenese zu überprüfen.