Brustschmerz ist in der Hausarztpraxis ein häufiges Symptom. Zunächst gilt, mit allen
verfügbaren Mitteln akut abwendbar gefährliche Verläufe auszuschließen um dann die
häufig banalen Ursachen zu behandeln. Dabei müssen Beschwerden vieler Fachgebiete
in Betracht gezogen werden. Maßnahmen der technischen Diagnostik haben im low-risk-Bereich
eine andere Aussagekraft und einen anderen Stellenwert als in der vorselektierten
Patientenklientel der Facharztpraxis oder Klinik. Ausbildung und Erfahrung des Arztes
sowie die engmaschige Beobachtung des Verlaufs stellen in diesem Bereich wichtige
Maßnahmen der Diagnostik dar.
In der alternden Gesellschaft wird die Hausarztpraxis zum Behandlungszentrum für multimorbide
chronisch kranke und häufig auch geistig eingeschränkte Patienten. Die Mitarbeit des
Patienten bei der Therapie ist unter diesen Bedingungen schwierig und bedarf besonderer
Aufmerksamkeit. Der Hausarzt kann hier als Anwalt des Patienten, der seinen Lebensstil
und seine Wertvorstellungen aus der langjährigen Behandlung kennt, die für ihn individuell
richtigen Therapiemaßnahmen auswählen.
Chest pain is a common symptom within a practising physician's range of activities.
First of all, the doctor must exclude all possible hazards involved in the course
of disease before he treats the causes which are often quite simple to pinpoint. This
involves careful attention to complaints which may have their origin in a wide range
of specialties. Technical diagnostic approaches belonging to his sphere in the low-risk
range are quite different from those employed by specialists or clinicians when examining
their pre-selected patients both as regards the ranking and the significance of findings.
Important diagnostic aspects are the doctor's training and experience as well as a
very close attention to the patient's progress which may prompt him to consult a specialist.
In today's ageing society the „family doctor's” practice is a treatment center for
multimorbid elders who are often chronically ill or even mentally „off the mark”.
Patient co-operation is often rendered difficult by such obstacles. The „family doctor”
who is familiar with the patient's life style and peculiarities may be able to focus
on the patient's specific needs when selecting a suitable closely meshed therapeutic
approach.
Key words
Chest pain - the practising physician in his capacity as a family doctor - low-risk
range - closely meshed therapeutic approach - dementia
Literatur
1 Donner-Banzhoff N. et al. .Hausarzt-Handbuch KHK, Kap 2 2
2
Zehnder K..
Wünsche eine Hausarztes.
Tagesanzeiger.
1999;
5
2004
4
Thomas L, Labor Diagnose. und.
”Da die CK-MB aufgrund ihres Vorkommens im Skelettmuskel nicht absolut herzspezifisch
ist, müssen die Patienten anhand klinischer Kriterien in einer diagnostischen Strategie
konsequent vorselektiert werden, um die Prävalenz für Infarkt auf über 30 % zu erhöhen.
Dann lassen sich die klinischen Fragestellungen in den meisten Fällen beantworten...”
1998;
5
5 de Waal JC. et al. .Möglichkeiten und Grenzen der Mammadiagnostik. Ultraschall Med
2006; 27: 456-461: Für die klinische Untersuchung, Mammographie, Mammasonographie
und LCB beträgt die Sensitivität 79 %, 92 %, 92 % und 98 %. Die Spezifität der klinischen
Untersuchung, Mammographie, Mammasonographie und LCB liegt bei 88 %, 67 %, 79 % und
99 %. Durch die Kombination der drei diagnostischen Verfahren: Klinik, Mammographie
und Mammasonographie (Gesamt Diagnostik Score = GDS) ist eine Sensitivität von 97
% und eine Spezifität von 52 % erreichbar.
Korrespondenz
Prof. Dr. med. Martin Hermann
Institut für Allgemeinmedizin Universitätsklinikum Essen
Hufelandstr. 55
45122 Essen
Fax: 0201/877869-20
eMail: martin.hermann@uk-essen.de