Sportverletz Sportschaden 1992; 6(2): 50-57
DOI: 10.1055/s-2007-993527
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Belastung des oberen Sprunggelenkes bei tennisspezifischen Bewegungsformen

Load exercised on the Ankle Joint in Tennis-Specific MovementsB. Krabbe, R. Farkas, W. Baumann
  • Institut für Biomechanik (Leiter: Prof. Dr. rer. nat. W. Baumann), Deutsche Sporthochschule Köln
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
12. Januar 2008 (online)

Zusammenfassung:

Die Verletzungen im Tennissport haben in den letzten zwei Jahrzehnten ständig zugenommen. Da ein Großteil dieser Verletzungen die untere Extremität betrifft, sollen in dieser Arbeit innere und äußere biomechanische Belastungsparameter bei tennisspezifischen Bewegungen dargestellt werden. Der Belastung des oberen Sprunggelenkes - als besonders gefährdetes Gelenk - sowie der Dorsal- und Plantarflexoren des Fußes gilt besonderes Interesse. Es wird aufgezeigt, in welchem Maße die Belastung vom Tennisbelag abhängt und inwieweit die Auswahl der Tennisschuhe Einfluß darauf hat. Darüber hinaus erweist sich die Technik des Fußaufsatzes als belastungsbeeinflussende Größe. Insgesamt wird deutlich, daß Granulatböden das obere Sprunggelenk geringer belasten als ein Filzboden und daß die Belastung bei Rückfußspielern geringer ist als bei Vorfußspielern. Aus biomechanischer Sicht kann als wichtigstes Ergebnis formuliert werden, daß es zur Beurteilung der Belastung des oberen Sprunggelenkes nicht ausreicht, äußere Belastungsparameter wie Bodenreaktionskräfte zu bestimmen; denn trotz ähnlicher vertikaler Bodenreaktionskräfte bei zwei verschiedenen Bewegungsformen kann beispielsweise die Gelenkkraft des oberen Sprunggelenkes sehr unterschiedlich sein. Erst mit der Berechnung innerer Belastungsparameter erhält man so eine hinreichende Information über die Belastung einzelner Körpersysteme.

Abstract

The permanently increasing number of injuries in tennis, which are mainly located at the lower extremity, indicates that the internal load e. g. applicated to the ankle during certain movements might be a critical factor. In the present study the relationship between calculated ankle load and muscle forces appearing during tennis techniques performed in a laboratorial setup and some varying parameters such as playing surface, footwear and individual differences in movement structure were investigated. It could be shown that on a felt tennis floor due to its frictional characteristics the midfootstriking subject produced the highest ankle load, while the heelstriking technique reduces the load as well as the change of the playing surface to a floor with loose granulate. In addition it should be considered that external forces (e.g. gained from a force plate) must not be used as predictors for internal load. The presented data show that the model-aided load calculation (MALC) from two trials with similar ground reaction forces leads to completely different values of e. g. the ankle-joint force.

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