Abstract
Psychopathological symptoms and cognitive test performance were examined in 34 acute
schizophrenic patients. The results of a clusteranalytic approach in order to distinguish
groups of patients with different syndromes were disappointing. Three dimensions of
negative, hallucinatory-delusional, and disorganised symptoms could be established
by factor analysis. The disorganised symptom dimension showed strong and significant
relations to amnestic and intellectual impairments of the patients. Hallucinatory-delusional
symptoms were related to deficits in tests of visual memory and visual search. Negative
symptoms were not related to cognitive impairments of the patients. The results are
discussed in respect of other studies reporting correlations of schizophrenic symptoms
and cognitive disturbances, and with regard to hypotheses of brain dysfunction in
schizophrenia. In future research, consideration of the three main dimensions of schizophrenic
symptoms could be useful to reduce the heterogeneity of schizophrenic samples
Zusammenfassung
In dieser Studie wurden 34 akut schizophrene Patienten hinsichtlich ihrer psychopathologischen
Symptomatik und ihrer kognitiven Leistungen untersucht. Der Versuch einer clusteranalytischen
Einteilung der Patienten in einander ausschließende Klassen schizophrener Syndrome
wurde dem faktoranalytischen Beschreibungsversuch unabhängiger Symptomdimensionen
gegenübergestellt. Während die Einteilung der Patienten in einander ausschließende
Klassen schizophrener Syndrome eher unbefriedigend blieb, konnten die Grunddimensionen
negativer, wahnhaft-halluzinatorischer und desorganisierter Symptomatik faktoranalytisch
gut dargestellt werden. Die Symptomdimensionen wiesen unterschiedliche Zusammenhänge
zu kognitiven Leistungsparametern auf, welche mit neuropsychologischen Testverfahren
erhoben worden waren. Je ausgeprägter die desorganisierte Symptomatik der Patienten
war, desto schwächer schnitten sie bei der Überprüfung intellektueller und mnestischer
Funktionen ab. Im Gegensatz zur desorganisierten Symptomatik korrelierte die wahnhaft-halluzinatorische
Symptomstärke mit dem Ausmaß visueller Gedächtnis- und Suchdefizite. Die Negativsymptomatik
wies keine bedeutsamen Assoziationen mit den kognitiven Leistungen der Patienten auf.
Während frühere Untersuchungen, in denen chronische Langzeitpatienten untersucht wurden,
kognitive Leistungsstörungen im Zusammenhang mit ausgeprägter Negativsymptomatik fanden,
zeigen unsere Ergebnisse Störungen kognitiver Funktionen im Zusammenhang mit akuter
desorganisierter oder wahnhaft-halluzinatorischer Symptomatik. Die Korrelationen der
Symptomatik mit kognitiven Leistungen werden vor dem Hintergrund neuraler Hypothesen
schizophrener Symptomatik diskutiert. In zukünftigen Studien zu Auffälligkeiten in
der Hirnaktivität schizophrener Patienten sollte das dreidimensionale Modell schizophrener
Symptomatik berücksichtigt werden.