Abstract
The relation between psychopathology and scientific philosophy will be specified.
The fundamental precondition of psychopathological thinking and its issue is the feature
of conscious experiencing. This is a structure of elements reciprocally requiring
each other. Based on this approach it will be shown that an atomizing labeling of
mental disorders must be rejected. The integral correlation of conscious living must
be the criterion providing a verifiable structure of symptoms of mental disorders.
A distinct conception of this structure and its elements is for example lacking in
K. Jaspers' and K. Schneiders' approach. Orientation towards the structure of conscious
living requires new investigations of old and discussions of new psychopathological
topics.
Zusammenfassung
Es wird das Verhältnis der Psychopathologie zu einer wissenschaftlichen Philosophie
bestimmt. Die grundlegende Voraussetzung des psychopathologischen Denkens und seines
Gegenstandes ist die Eigenart des bewußten Sichvollziehens. Dieses ist ein Gefüge
sich wechselseitig fordernder Momente. Von diesem Ansatz her wird eine atomisierende
Kennzeichnung psychischer Störungen als falsch verworfen. Um zwischen den Symptomen
einer psychischen Störung eine ausweisbare Ordnung zu erstellen, ist als Maßstab der
ganzheitliche Zusammenhang des bewußten Erlebens zu wählen. An einer klaren Auffassung
dieser Struktur und ihrer Momente mangelt es z. B. K. Jaspers und K. Schneider. Die
Ausrichtung an der Struktur des bewußten Erlebens fordert die erneute Untersuchung
alter und die Erörterung neuer psychopathologischer Themen