Abstract
The effects of an antidepressant sleep deprivation on humoral systems and neurotransmitter
systems are reviewed (cortisol, endorphins, thyroidea, growth hormone, prolactin,
catecholamines, sexual hormones, melatonin, serotonin). The main results are: Depressed
patients have a physiological response similar to controls with some differences between
responders and nonresponders (responders are more similar to controls). TSH is more
activated in responders than in nonresponders. The dopamine system is more activated
in responders than in nonresponders and less activated in responders before sleep
deprivation. The glucocorticoid-axis in more activated in responders after sleep deprivation.
In conclusion, patients who profit from sleep deprivation can activate systems correlated
with arousal or stress.
Zusammenfassung
Ein Überblick über alle bisherigen Studien zu endokrinologischen Effekten und Auswirkungen
auf Neurotransmittersysteme (Kortisol, Endorphine, Wachstumshormon, Schilddrüsenachse,
Prolaktin, Katecholamine, Sexualhormone, Melatonin, Serotonin) des antidepressiven
Schlafentzuges wird dargestellt. Insgesamt erfolgt die humorale Antwort auf einen
Schlafentzug bei depressiven Patienten nach einem physiologischen Muster genau wie
bei Gesunden. Innerhalb dieser Bandbreite physiologischer Reaktionsmuster gibt es
Unterschiede zwischen depressiven Respondern und Nonrespondern: Responder scheinen
beim Schlafentzug die TSH-Sekretion stärker zu aktivieren und sich dadurch ähnlicher
wie Gesunde zu verhalten als Nonresponder. Der Dopaminumsatz und die Dopaminfreisetzung
und der periphere Noradrenalinumsatz werden bei Respondern vergleichsweise stärker
erhöht oder sind voreinem Schlafentzug niedriger, und die Gleichgewichte innerhalb
des katecholaminergen Systems werden unterschiedlich beeinflußt. Die Kortisolsekretion
wird beim Schlafentzug bei Respondern möglicherweise stärker stimuliert als bei den
Nonrespondern. Es wird gefolgert, daß genau die depressiven Patienten von einem Schlafentzug
profitieren, die dadurch humorale Systeme oder Neurotransmittersysteme aktivieren,
die mit ,,Arousal", Aktivierung und bestimmten Formen von ,,Streß" auf phänomenologischer
Ebene verbunden sind.