Zusammenfassung
Nach der Duplizitätstheorie findet die neurale Schallreizverarbeitung bei niedrigen
Schallintensitäten auf den Nervenfasern der äußeren Haarzellen, bei hohen Schallintensitäten
auf den Nervenfasern der inneren Haarzellen statt. Die Entdeckung der otoakustischen
Emissionen als Ausdruck der Motilität der äußeren Haarzellen macht eine Modifikation
der Duplizitätstheorie notwendig. Danach üben die äußeren Haarzellen als motorische
Stellglieder nur Helferfunktionen aus zur Steigerung der Empfindlichkeit der inneren
Haarzellen und dienen nicht der direkten Nachrichtenübertragung im Sinne einer neuralen
Kodierung des Schallsignals. Die Schallreizverarbeitung findet im gesamten Intensitätsbereich
des Hörens auf den Nervenfasern der inneren Haarzellen statt.
Summary
The “Duplizitätstheorie” of Meyer zum Gottesberge (1948) stats that signal processing takes place at low sound intensities on the nerve
fibers of the outer hair cells, whereas at high sound intensities on the nerve fibers
of the inner hair cells. The discovery of otoacoustic emissions by Kemp (1978) makes a modification of the “Duplizitätstheorie” necessary. The outer hair
cells are supposed to be motor-drives final control elements to enhance the sensitivity
of inner hair cells. Thus outer hair cells do not serve for the direct transmission
of information in the sense of neural coding. Signal processing takes place at all
intensities exclusively on the nerve fibers of the inner hair cells.