Zusammenfassung
Die Objektivierung pathologischer Smear-Befunde in der Schwangerschaft erfordert zum
Ausschluß einer Invasivität ein differenziertes Vorgehen. Die Konisation, sonst das
geeignete Mittel, kann während einer bestehenden Gravidität die Funktionstüchtigkeit
des zervikalen Verschlußapparates gefährden. Anhand einer retrospektiven Untersuchung
von 28 während einer Schwangerschaft konisierten Frauen wurde die Bedeutung eines
derartigen Eingriffes auf den weiteren Graviditätsverlauf analysiert. 13 Frauen wurden
bis inklusive der 16. SSW konisiert (Gruppe I) und wurden solchen gegenübergestellt,
die erst ab der 17. SSW operiert wurden (Gruppe II). Dabei zeigte sich mit durchschnittlich
39 Wochen in der 1. Gruppe eine signifikant längere mediane Schwangerschaftsdauer
als dies in der 2. Gruppe mit 34 Wochen der Fall war (p .05). In Gruppe I betrug die
durchschnittliche weitere Schwangerschaftsdauer nach Konisation 25 Wochen, während
bei Operationen der Gruppe II die weitere Tragzeit nur 11 Wochen dauerte (p.0012).
Fine Korrelation zwischen dem Zeitpunkt der Operation und der Radikalität (Entfernung
in sano) konnte nicht gefunden werden. Die angegebenen Zahlen untermauern die Problematik
der Konisation während einer bestehenden Gravidität. Insbesondere nach der vollendeten
16. SSW ist mit einer erheblichen Verkürzung der Tragzeit zu rechnen.
Abstract
The influence of cold knife conisation on further progression of pregnancy was analysed
in 28 patients, who underwent the operation during pregnancy. 13 women were operated
on within the first 16 weeks of gestation (group I) and were compared to 15 patients,
where conisation was done in the 17th week or later (group II). In the first group, deliveries were found in the 39th week of pregnancy compared to 34 weeks in the second group (p.05). A statistical
significant difference concerning the further duration of pregnancy after conisation
was found: 25 weeks in group I vs. 11 weeks in group II (p.0012). There was no difference,
however, in radicality whether conisation was done in early or late pregnancy. Our
final conclusion is, that a preterm delivery occurs significantly more often in women
who underwent conisation after 16th week of gestation.