Ultraschall Med 2008; 29(2): 197-200
DOI: 10.1055/s-2008-1027302
Qualitätssicherung/Quality Assurance

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Qualitätsanforderungen der DEGUM zur Durchführung der fetalen Echokardiografie

Quality Standards of the DEGUM for Performance of Fetal EchocardiographyR. Chaoui1 , K. Heling1 , G. Mielke1 , M. Hofbeck1 , U. Gembruch1
  • 1Zentrum für Geburtshilfe und Frauenheilkunde, Abteilung für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Universitätsklinikum Bonn
Further Information

Publication History

eingereicht: 2.1.2008

angenommen: 16.1.2008

Publication Date:
02 April 2008 (online)

Vorbemerkungen

Angeborene Herzfehler gehören zu den häufigsten Fehlbildungen und Erkrankungen des Menschen (ca. 5 - 8 / 1000 Lebendgeburten). Im ersten Lebensjahr sind sie die wesentliche Ursache für Todesfälle.

Die pränatale Diagnose fetaler Erkrankungen, insbesondere auch von Fehlbildungen des Herzens, führt zu einer Senkung der perinatalen Mortalität und Morbidität. Mittels Ultraschall kann bereits während der Schwangerschaft eine zuverlässige Diagnostik angeborener Herzfehler erfolgen. In den letzten Jahren haben verschiedene Fachgesellschaften Leitlinien und Qualitätsanforderungen an die kardiale Diagnostik in der Fetalzeit veröffentlicht [1] [2] [3].

Die Sektion Gynäkologie und Geburtshilfe der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) hat bereits Qualitätsanforderungen an die geburtshilfliche Ultraschalldiagnostik (DEGUM-Stufe I) [4] sowie an die weiterführenden differenzialdiagnostischen Ultraschalluntersuchung in der pränatalen Diagnostik (DEGUM-Stufe II) [5] veröffentlicht. Hierbei sollen das fetale Herz im Vierkammerblick (DEGUM-Stufe I) bzw. zusätzlich die rechts- und linksventrikulären Ausflusstrakte (DEGUM-Stufe II) untersucht werden. Finden sich Auffälligkeiten in der einen oder anderen Untersuchung, liegt ein erhöhtes Risiko für das Vorliegen einer fetalen Herzerkrankung oder -fehlbildung vor. Ist das Herz nicht ausreichend im B-Bild zu beurteilen, so bedarf es der gezielten fetalen echokardiografischen Untersuchung.

Die hier formulierten Qualitätsanforderungen der Sektion Gynäkologie und Geburtshilfe sowie des Arbeitskreises „fetale Echokardiografie” der DEGUM sind eine Anleitung zur gezielten Untersuchung des fetalen Herzens. Sie richten sich an DEGUM-Stufe II und III qualifizierte Ultraschalluntersucher, welche Screeninguntersuchungen und weiterführende differenzialdiagnostische Untersuchungen im Rahmen der Schwangerschaftsbetreuung inklusive die gezielte fetale Echokardiografie durchführen.

Literatur

  • 1 International Society of Ultrasound in Obstetrics & Gynecology (ISUOG) . Cardiac screening examination of the fetus: guidelines for performing the ‘basic’ and ‘extended basic’ cardiac scan.  Ultrasound Obstet Gynecol. 2006;  27 107-113
  • 2 Allan L, Dangel J, Fesslova V. et al . Recommendations for the practice of fetal cardiology in Europe.  Cardiol Young. 2004;  14 109-114
  • 3 American Society of Echocardiography (ASE) . Guidelines and standards for performance of fetal echocardiography.  J Am Soc Echocardiogr. 2004;  17 803-810
  • 4 Eichhorn K H, Schramm T, Bald R. et al . Qualitätsanforderungen an die DEGUM-Stufe I bei der geburtshilflichen Ultraschalldiagnostik im Zeitraum 19 bis 22 Schwangerschaftswochen.  Ultraschall in Med. 2006;  27 185-187
  • 5 Merz E, Eichhorn K H, Hansmann M. et al . Qualitätsanforderungen an die weiterführende differenzialdiagnostische Ultraschalluntersuchung in der pränatalen Diagnostik (DEGUM-Stufe II) im Zeitraum 18 bis 22 Schwangerschaftswochen.  Ultraschall in Med. 2002;  23 11-12
  • 6 Gembruch U, Chaoui R. Möglichkeiten und Grenzen eines Screeningprogramms. Pränatale Diagnostik fetaler Herzfehler durch Untersuchung von „High-risk”- und „Low-risk”-Kollektiven.  Gynäkologe. 1997;  30 191-199
  • 7 Chaoui R. The four-chamber view: four reasons why it seems to fail in screening for cardiac abnormalities and suggestions to improve detection rate.  Ultrasound Obstet Gynecol. 2003;  22 3-10
  • 8 Berg C, Geipel A, Gembruch U. Der Vier-Kammer-Blick in der fetalen Echokardiographie.  Ultraschall in Med. 2007;  28 132-157
  • 9 Chaoui R. Fetal echocardiography: state of the art of the state of the heart.  Ultrasound Obstet Gynecol. 2001;  17 277-284

Prof. Dr. med. Ulrich Gembruch

Abteilung für Geburtshilfe und Pränatale Medizin, Universitätsklinikum Bonn

Sigmund-Freud-Str. 25

53105 Bonn

Phone: ++ 49/2 28/28 71 59 42

Fax: ++ 49/2 28/28 71 60 88

Email: ulrich.gembruch@ukb.uni-bonn.de

    >