Abstract
Aetiology as well as pathogenesis of Crohn's disease and ulcerative colitis are unclear
as yet.
Recent studies suggest that a transmissible factor present in Crohn's disease lymph
nodes produces lymphoma and immune complex glomerulonephritis in nu/nu mice. Furthermore,
sera of those patients contain an antibody, that recognices an ,,antigen(s)" in the
murine lymphoma and glomerular immune complexes. In ulcerative colitis a disease-specific
colonic tissue bound antibody directed against specific antigens of colonic mucosa
from patients with ulcerative colitis but not from patients with Crohn's disease and
normal colon has been found.
Contrary to earlier reports up to date knowledge gives no indication for a primary
immunological defect of functions of the cell mediated immunity or unspecific immune
system, although impairment of some immunological parameters appears due to the disease,
both in Crohn's disease and in ulcerative colitits. This holds true for peripheral
blood mononuclear cells. Results obtained with mononuclear cells isolated from the
gut are highly controversial and at present do not allow final conclusions.
Zusammenfassung
Ätiologie und Pathogenese des Morbus Crohn und der Colitis ulcerosa sind nach wie
vor unklar. Als auslösend wird das Zusammentreffen eines (infektiösen? ) Umweltagens
mit einer noch nicht definierten genetischen Prädisposition angesehen. Nach Injektion
von Crohngewebe-Ultrafiltraten in thymusdefekte Mäuse kommt es in diesen zur Entwicklung
von Lymphomen und Immunkomplex-Glomerulonephritiden. In diesen Lymphomen und den Immunkomplexen
wird ein Antigen exprimiert, das aus Crohngewebe stammt und gegen das bei Patienten
mit Morbus Crohn, und nur bei diesen, ein Antikörper vorliegt. Bei der Colitis ulcerosa
findet sich eine IgG-Immunreaktion gegen ein mit dem Colitis-Colonepithel assoziiertes
Antigen, gefolgt von einer Deponierung von IgG und Aktivierung von Komplement entlang
der Basalmembran des Darmes. Derartige IgG-Antikörper reagieren spezifisch mit Colitis
ulcerosa-Colonepithel-Zellen und vermitteln eine gegen Colonepithel-Zellen gerichtete
antikörperabhängige zellvermittelte Zytotoxizität. Eine Bestätigung dieser Befunde
sowie eine gezielte Interpretation derselben stehen aus.
Entgegen früheren Vorstellungen erbrachten neueste Untersuchungen keinen Anhalt für
einen primären, prädisponierenden Defekt verschiedener Funktionen des spezifischen
und unspezifischen Immunsystems bei diesen Patienten. Abhängig von Krankheitsaktivität
und Krankheitsdauer kann es jedoch, vor allem bei Morbus Crohn, zu einer somit sekundären
Einschränkung verschiedener Immunparameter kommen. Wenn auch sekundär, so mögen manche
dieser Veränderungen jedoch Bedeutung für die Verstärkung und auch Perpetierung der
Erkrankung erlangen. So spielt bei beiden Erkrankungen eine vermehrte lokale IgG-Produktion
eine pathogenetische Rolle. Diese hat zwar zunächst eine protektive Bedeutung gegen
aus dem Darm eindringende Antigene, führt dann aber zu einer die Gewebeschädigung
verstärkenden Entzündung.