Abstract
In a 1,10 year old boy intoxication by isoniazid (INH) produced an initial fall of
prothrobmin and a prolonged fall of the clotting factor VII. The rest of the coagulation
factors as well as the inhibitor activity remained uninfluenced. Since the decrease
of the liver-dependent clotting factors occured immediately after ingestion the apparently
rare INH induced liver injury is considered as dose-dependent. On the other hand,
however, since the serum half-life of INH amounted to 2,98 hours whereas the decrease
of factor VII persisted over 46 hours there appears to be no correlation between liver
injury and INH plasma levels. This discrepancy may be attributable to the fact that
only the acetylated intermediates of INH may have a hepatotoxic potential.
Zusammenfassung
Bei einem 1,10 Jahre alten Jungen kam es nach einer Intoxikation mit Isoniacid (INH)
zu einem initialen Abfall des Prothrombins und zu einem protrahierten Abfall des Faktors
VII.
Die übrigen Gerinnungsfaktoren sowie 3 Inhibitoren der plasmatischen Gerinnung blieben
unbeeinflußt. Da die Verminderung der leberabhängigen Gerinnungsfaktoren sofort auftrat,
wied die in der Literatur als selten beschriebene INH-Leberschädigung in Beziehung
zur Dosis gesetzt. Bei einer errechneten Serumhalbwertszeit von 2,98 Stunden für INH
und einer Erniedrigung des Faktors VII, die noch 46 Stunden nach Tabletteneinnahme
nachweisbar war, besteht andererseits keine Beziehung zwischen Leberschädigung und
Blutspiegel. Diese Diskrepanz wird darauf zurückgeführt, daß in erster Linie den azetylierten
Metaboliten des INH ein schädigender Einfluß auf die Leberfunktion zukommt