Geburtshilfe Frauenheilkd 1989; 49(6): 587-591
DOI: 10.1055/s-2008-1035844
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Kein erkennbarer Zusammenhang zwischen dem Niveau der Beteiligung am deutschen Krebsfrüherkennungsprogramm und der Entwicklung der Krebsmortalität der Frauen

Eine ökologische AnalyseNo Apparent Association of Screening Attendance and Female Cancer Mortality - an Ecological Analysis of the German Cancer Screening ProgrammeB.-P. Robra, E. Swart, T. Possekel
  • Abt. Epidemiologie und Sozialmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
16. Juni 2008 (online)

Zusammenfassung

Zwischen dem Muster der Beteiligung am deutschen Krebsfrüherkennungsprogramm nach Raum und Zeit (Bundesländer, 5-Jahres-Altersgruppen, 1975 - 1982) und dem entsprechenden Muster der Sterblichkeil an bösartigen Neubildungen des Uterus, der Mamma und des Darmes (Bundesländer, 1975 - 1984) läßt sich mit den verfügbaren Daten kein Zusammenhang sichern. Zu diesem unerwarteten Befund tragen vormeidbare Defizite in der Organisation der Datenerhebung bei. Ein befriedigender Wirksamkeitsnachweis des laufenden Früherkennungsprogramms läßt sich nicht durch einen größeren Umfang von Daten gleicher Struktur erwarten, sondern verlangt die personenbezogene Verknüpfung von Angaben zur Screeninganamnese mit solchen zur Todesursache. Dies kann gezielt retrospektiv in Fall-Kontroll-Studien oder prospektiv mit Hilfe von Krebsregistern geschehen. Die Voraussetzungen für derartige Studien sind zu schaffen.

Abstract

Attendance rates of the German cancer screening programme and female cancer mortality rates(cancers of the uterus, breast, and colon-rectum) were calculated by age (5-year groups), region (Federal States) and period (annually; 1975 - 1982 for attendance rates, 1975 - 1984 for mortality rates). There was no apparent association of attendance and mortality pattern. This finding may be due to avoidable shortcomings in data collection. Programme effectiveness is unlikely to be demonstrated by more data of the same aggregate type. We have to collect information on screening histories linked to cause of death on a person-to-person basis. This can be done in retrospective case-control-studies or prospectively using records for ancer patients. Provisions for such studies are essential.

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