Zusammenfassung
Von 1484 Patientinnen, die wegen eines Karzinoms der Cervix uteri einer primären Strahlentherapie
unterzogen wurden, lag bei 65 Frauen ein Adenokarzinom vor. In der vorliegenden Studie
wurden die Therapieergebnisse dieser 65 Patientinnen mit den Therapieergebnissen von
703 Patientinnen mit Plattenepithelkarzinom der Cervix uteri verglichen, die von 1972-1976
an unserer Abteilung primär bestrahlt wurden. Da entsprechend der operativen Tradition
der Wiener Frauenkliniken in den Stadien 1 und 2 primär eine Operation angestrebt
wird, zeigt unser Patientengut mit 64.1 Jahren ein deutlich höheres Durchschnittsalter
als das anderer Studien. Es fand sich jedoch weder im Durchschnittsalter, noch in
der Stadienverteilung ein signifikanter Unterschied zwischen der Patientinnengruppe
mit Adenokarzinom und dem Vergleichskollektiv mit Plattenepithelkarzinom der Zervix.
In der 5-Jahres-Überlebensrate zeigt sich quer durch alle Stadien zwar ein schlechteres,
im Stadium 2 sogar ein signifikant schlechteres Behandlungsergebnis in der Gruppe
der Patientinnen mit Adenokarzinom der Cervix uteri, doch konnten im Stadium 3 in
beiden Kollektiven fast identische Bchandlungsergebnisse erreicht werden (etwa 30
%). Die primäre Bestrahlung eines Adenokarzinoms der Cervix uteri ist daher bei nicht
bestehender Operationsmöglichkeit eine erfolgversprechende Alternativbehandlung.
Abstract
Of 1484 patients with invasive carcinoma of the cervix who underwent primary radiotherapy,
65 (4,4%) were found to have adenocarcinoma. These adenocarcinoma patients were matched
with squamous cell carcinoma patients on the basis of age, stage and 5-year survival
rates. In 703 patients with squamous cell carcinoma, there was no difference in age
and stage compared to those patients, who had an adenocarcinoma of the cervix. The
cumulative 5-year survival rates for 65 patients in the adenocarcinoma group (30.7
%) were not significantly different, but were remarkably lower with the squamous cell
control subjects (42.7 %). Only the 5-year survival results for patients with FIGO
stage 2 disease were significantly less than those of our control group. For patients
with stage 3 disease there were nearly the same results (30 %) in both groups. Our
results underline the importance of radiotherapy for the treatment of inoperable patients
with invasive adenocarcinoma of the uterine cervix.