Zusammenfassung
Aus einem unausgewählten Kollektiv von 200 CTGs wurde durch retrospektive Analyse
der Kurven die Wertigkeit der diskontinuierlichen CTG-Überwachung im Vergleich zur
kontinuierlichen untersucht. Das CTG, eine Methode mit hoher Sensibilität, bietet
gemeinsam mit der fetalen Blutgasanalyse eine Möglichkeit der Geburtsüberwachung mit
hoher Spezifität und hohem Voraussagewert zur Aufdeckung fetaler Notsituationen. Anhand
der vorliegenden Aufzeichnungen dieser Techniken wurden jene fiktiven Zeiträume nach
einem bestimmten Schema errechnet, in denen es möglich wäre, ohne apparative Überwachung
den Gebärenden die Möglichkeit der uneingeschränkten Bewegungsfreiheit zu geben, ohne
dabei Alarmreaktionen des Feten, die zu einer Azidose führen können, zu übersehen.
Die Berechnungen wurden für 4 Gruppen durchgeführt.
Gruppe 1: Kein Risiko zu Geburtsbeginn, keine Alarmzeichen während der Geburt.
Gruppe 2: Kein Risiko zu Geburtsbeginn, jedoch Alarmzeichen während der Geburt.
Gruppe 3: Risiko zu Geburtsbeginn, keine Alarmzeichen während der Geburt.
Gruppe 4: Risiko zu Geburtsbeginn und Alarmzeichen während der Geburt.
Das Ergebnis läßt den Schluß zu, daß vor allem bei risikolosem Geburtsbeginn eine
für den Feten sichere Geburtsüberwachung bis zur Preßperiode durch ein Schema der
diskontinuierlichen CTG-Überwachung möglich wäre.
Nach diesem Vorschlag hätten 83% aller Gebärenden über die Hälfte der Zeit im Kreißsaal
ohne apparative Überwachung verbringen können. Nur jede 6. Geburt (17%) hätte ständig
überwacht werden müssen. Bestand jedoch kein Risiko zu Geburtsbeginn, und traten auch
keine Alarmzeichen auf, immerhin bei 62% der untersuchten Geburten, so hätten ⅗ (58%)
der Zeit unüberwacht verbracht werden können, und nur jede 60. Geburt hätte ständig
überwacht werden müssen.
Abstract
The effectiveness of fictitious discontinuous intrapartum CTG monitoring was investigated
and compared with available continuous CTG's by means of a retrospective analysis
of 200 CTG tracings.
CTG is a method of high sensitivity and offers, together with foetal intrapartum blood
sampling, a possibility to detect foetal distress with high specificity and predictive
value.
From these CTG tracings the fictitious periods of time were assessed according to
a certain Schema to give women a possibility of being unrestricted in their activities
without intrapartum monitoring while at the same time they were under satisfactory
surveillance to notice sufficiently early any foetal distress that might lead to severe
acidosis.
The study was subdivided into 4 groups:
Group 1: Patients at no risk during pregnancy and/or risk on admittance or during
labour, no alarming signs from the foetus during the intrapartum period.
Group 2: No risk, but with alarming signs from the foetus.
Group 3: Patients at risk, no alarming signs from the foetus.
Group 4: Patients at risk and with alarming signs from the foetus.
The results suggest the possibility of discontinuous intrapartum monitoring according
to a certain schema up to the second stage of labour, at minimum intrapartum risk
for the baby, especially if there were no risks during pregnancy and at the beginning
of delivery.
According to these results 83% of all patients in labour would not have needed continuous
CTG for more than half of the time spent in the labour ward. Only one in 6 deliveries
(17%) would have required continuous monitoring.
In cases where there was no risk during pregnancy or labour, without any alarm reactions
from the baby (after all, in 62% of the deliveries in this study), the patients could
have remained without monitoring for three-fifths (58%) of the delivery period. In
this group only one in 60 deliveries would have needed continuous monitoring.