Zusammenfassung
An der Frauenklinik der Medizinischen Hochschule Hannover wurden in zwei Zeiträumen
(1960 bis 1963 und 1978 bis 1980) die Hysterektomien sowie einige uteruserhaltende
Operationen, deren Indikation auch als Indikation zur Hysterektomie hätte gelten können,
analysiert. Die durchschnittliche Hysterektomiefrequenz pro Jahrgang stieg - bei erheblichem
Rückgang der uteruserhaltenden Operationen - im zweiten Zeitraum nahezu auf das Doppelte.
Im zweiten Zeitraum wurde bei 48,5% der Hysterektomien die Diagnose »Deszensus« gestellt,
im ersten Kollektiv nur bei 13,6%. Die Häufigkeit des Prolapses war in beiden Gruppen
etwa gleich. Im zweiten Zeitraum wurden 97,7% der Deszensusfälle durch Hysterektomie
behandelt, im ersten Kollektiv nur 24,3%. Die Ergebnisse zeigen deutlich einen Wandel
in der Indikationsstellung zur Hysterektomie in Richtung auf eine Erweiterung, wobei
anscheinend die Vorstellung der Karzinomprophylaxe sowie der Wunsch nach Sterilisation
im zweiten Zeitraum zunehmend an Bedeutung gewannen.
Abstract
Hysterectomies, as well as conservative surgery of the uterus (where indication might
have been in favour of hysterectomy), were analysed according to case records during
two periods, from 1960 to 1963 and from 1978 to 1980, at the Department of Obstetrics
and Gynaecology at Hannover University. In the second period the average number of
hysterectomies pro year doubled, whereas the conservative uterine surgery showed a
definitc decline. Descensus was diagnosed in 48.5% of the hysterectomies performed
during the second period compared to 13.6% during first period. Prolapse frequency
was about the same in both groups. In the second period, 97.7% of the descensus operations
were combined with hysterectomy, whereas this applied in the first period to only
24.3%. The results show a definite tendency towards extending the indication for hysterectomy.
In the second period, sterilisation and carcinoma Prophylaxis were additionally considered
as indications for surgery.