Zusammenfassung
Gynäkologische Eingriffe sind verantwortlich für die meisten - insgesamt selten vorkommenden
- iatrogenen Verletzungen des Harnleiters im kleinen Becken. Nach iner solchen intraoperativ
erkannten Läsion ist stets die direkte und definitive Primärversorgung, d.h. die Ureterocystoneostomie
nach dem Antirefluxprinzip, anzustreben. Diese Technik ist auch bei einer verspätet
erkannten Läsion - bei Auftreten von Harnleiterfisteln und -stenosen - anzuwenden.
Eine einfache direkte Ureterocystoneostomie sollte aufgrund der Refluxgefahr und der
daraus sich ergebenden Komplikationen heute nicht mehr durchgeführt werden.
Die Methoden der Blasenmobilisation und der Ureterocystoneostomie sollten jeden im
kleinen Becken tätigen Chirurgen vertraut sein. Andernfalls sollte ein urologisch
versierter Fachmann hinzugezogen werden. Unnötige Reoperationen mit ihrer zusätzlichen
Gefährdung für die Patienten werden somit vermieden.
Abstract
Gynaecological interventions are responsible for most of the (albeit rare) iatrogenic
lesions of the ureter in the minor pelvis. After having recognised such a lesion intraoperatively,
direct and definitive primary care should always be aimed at, i. e. ureterocystoneostomy
according to the antireflux principle. This technique should be used also if a lesion
has been recognised at a late stage only, for example, in case of ureteral fistulas
and stenoses. Direct ureterocystoneostomy is now considered obsolete on account of
the danger of reflux and the ensuing complications.
Every surgeon performing surgery in the region of the minor pelvis should be familiar
with the methods of bladder mobilisation and ureterocystoneostomy. If not, a urologically
skilled expert should be consulted. This will avoid unnecessary re-operations involving
additional risks for the patient.