Geburtshilfe Frauenheilkd 1983; 43(2): 82-87
DOI: 10.1055/s-2008-1037063
Geburtshilfe

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Geburtshilfliche Aspekte der Katheterperiduralanästhesie

Eine vergleichende StudieA Comparative Study on the Obstetric Aspects of Epidural AnaesthesiaC. Wenske1 , G. Geier1 , E. Traub2 , K. W. Lüdtke1 , H. Heyes1 , A. Grüneberger1
  • 1Zentrum für Geburtshilfe und Gynäkologie der Universität Ulm (Leiter: Prof. Dr. med. C. Lauritzen)
  • 2Zentrum für Anästhesiologie der Universität Ulm (Leiter: Prof. Dr. med. Ahnefeld)
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Publication History

Publication Date:
13 June 2008 (online)

Zusammenfassung

Es wurden verschiedene Parameter der 2130 Geburten des Jahres 1980 in KPDA (42,21%) und ohne KPDA (57,79%) miteinander verglichen. Wesentliche Unterschiede in den beiden Gruppen hinsichtlich Altersverteilung, Einstellungsanomalien, Geburtsgewicht, Nabelarterien-pH-Werten und Apgar-Werten nach einer Minute konnten nicht festgestellt werden. Es fanden sich mehr Erstgebärende in der Gruppe mit KPDA und mehr Ausländerinnen in der Gruppe ohne KPDA. Die Frequenz der vaginal-operativen Entbindungen ist in KPDA gegenüber der Vergleichsgruppe eindeutig erhöht. Bei einer ausgewählten Gruppe von Primiparae konnte eine Verlängerung der Geburtsdauer und der Dauer der Austreibungsperiode in KPDA gegenüber der Vergleichsgruppe festgestellt werden. In der Gruppe mit KPDA kam es häufiger als in der Gruppe ohne KPDA zu einem Geburtsstillstand über mehrere Stunden, der durch Sektio beendet werden mußte. Die Erschlaffung des Beckenbodens und der verminderte Preßreflex in KPDA führen zu einer Verlängerung der Geburtsdauer, besonders der Austreibungsperiode, und damit auch zu einer erhöhten Frequenz vaginal-operativer Entbindungen.

Abstract

A retrospective analysis of 2,130 deliveries in 1980 was done. 42.21% of the women had epidural anaesthesia (EDA). They were compared with the 57.79% of the women, who did not have EDA. Decisive differences in both groups concerning age, fetal malposition, birth weight, umbilical artery pH and the Apgar score after one minute were not noted. There were more primiparous women in the EDA group and more women with a nationality other than German in the control group. Frequency of instrumental vaginal deliveries was extremely high in the EDA group as compared with the control group. In the EDA group a Prolongation of labour especially the third stage was observed. A cesarian section due to an arrest in the process of labour was more often performed in the EDA group than in the control group. The suggestion is made that the relaxation of the pelvic floor and the diminuation of the bearing down reflex in EDA leads to a Prolongation of labour and an increased instrumental delivery rate.

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