Immunelimination und Abbau Rh-positiver Erythrozyten in Rh-negativen Versuchspersonen nach Gabe von Anti-D-Immunglobulin

Zusammenfassung

Die Rhesus-Prophylaxe mit Immunglobulin Anti-D findet weltweite Anwendung, obwohl verschiedene Fragen zum Wirkungsmechanismus und auch zur Immunelimination der Rhesus-positiven Erythrozyten ungeklärt sind. Es wurde bei Rhesus-negativen Freiwilligen der Abbau Chrom51-markierter Rhesus-positiver Erythrozten nach Gabe von Anti-D untersucht. Nach intravenöser Anwendung von Anti-D wurde eine um 15-20 Stunden schnellere Immunelimination als nach intramuskulärer Anwendung der gleichen Dosis beobachtet. Es wurde allerdings in dieser Studie nicht überprüft, ob damit eine bessere prophylaktische Wirkung verbunden ist. Die Sequestration der Erythrozyten fand in der Milz statt. Damit scheint dieses Organ von zentraler Bedeutung für den Wirkungsmechanismus von IgG-Anti-D zu sein. Entsprechend ist bei der splenektomierten Patientin die Fähigkeit zur Immunelimination herabgesetzt. In diesen Fällen kann die Sequestration partiell von der Leber übernommen werden.

Eine Prophylaxe mit F(ab′)₂-Fragmenten, welche die Plazenta nicht passieren können, ist wahrscheinlich nicht möglich.

Personen mit dem Faktor D^u, welche sich serologisch und immunologisch wie Rhesus-positive Personen mit einem abgeschwächten - D - verhalten, können ebenfalls gegen den Faktor - D - sensibilisiert werden. Eine prophylaktische Behandlung dieser Personen ist dringend zu empfeh len. In dieser Studie wurden 2 Fälle mit D^u untersucht.

Abstract

The prophylactic treatment of Rhesus-negative women to prevent Rhesus-sensitization has been accepted world-wide, although the working mechanism of the anti-D-immunglobulin is still unknown.

We have used Cr⁵¹-labelled red blood cells to investigate the immune clearance of the cells in Rhesus-negative volunteers following injection of anti-D.

Intravenous application of anti-D-immunoglobulin resulted in an accelerated elimination of the Rhesuspositive erythrocytes from the peripheral blood in contrast to the intramuscular treatment with the same dosage. But we had not been able to investigate whether the intravenous route might result in a more effective prophylaxis.

In result of the application of IgG-anti-D sequestration can be observed in the spleen. This organ seems to be of great importance for the working mechanism of the anti-D-immunoglobulin. On the other hand splenectomized patients showed reduced clearance rates. In these cases the liver may be involved in the elimination of the red blood cells.

F(ab′)²-fragments, which cannot pass the placental barrier, seemed to be ineffective with respects to immunosuppression.

As patients showing the D^u-variant can be sensitized against - D - they also should receive anti-D-immunoglobulin for prophylaxis.