Zusammenfassung
In der retrospektiven Studie untersuchten wir 21 Schwangere mit schweren Hämostasestörungen.
Bei 15 Patientinnen wurde eine perioperative Heparinbehandlung mit 10.000 bis 20.000
I.E./24 h intravenös durchgeführt. Von den 21 Patientinnen erlitten 18 ein Nierenversagen:
8 Frauen verstarben. Bei 10 Patientinnen kam es postoperativ zu Blutungskomplikationen,
die eine Revisionslaparotomie erforderlich machten. Wir erklären uns das Ausmaß der
Nachblutungen im wesentlichen durch die Wirksamkeit des Heparins, angewendet in der
unmittelbaren geburtshilflichen operativen Phase. Aus diesem Grund sind wir von der
Empfehlung, Heparin im direkten Zusammenhang mit geburtshilflichen Operationen bei
schweren Hämostasestörungen zu verwenden, abgekommen. Dieses gegenüber früher in bezug
auf Heparin kritische Verhalten bei disseminierter intravasaler Gerinnung wird erleichtert
durch den inzwischen möglich gewordenen Einsatz von Antithrombin III-Konzentrat. Der
wichtigste Bestandteil der Notfalltherapie bleibt die operative Intervention, so die
Beseitigung des Infektionsherdes oder der Blutungsquelle und die Aufrechterhaltung
bzw. Wiederherstellung eines normovolämischen Perfusionsvolumens unter Berücksichtigung
der meßbaren Theologischen Parameter.
Abstract
We evaluated 21 pregnant patients with severe disorders of haemostasis by retrospective
chart analyses, 15 patients were treated with intravenous heparin (10.000 to 20.000
I. U.) during and after surgery. Eighteen of 21 patients developed renal failure and
8 died. Postoperative bleeding complications making laparotomies mandatory occurred
in 10 patients. These bleeding complications are seen in relation to the heparin treatment
instituted immediately after surgery. We do not favor the administration of heparin
during the immediate obstetrical postoperative period, the more as Antithrombin III-concentrate
is now available. Surgical intervention in order to achieve haemostasis is of paramount
therapeutic importance. Drainage of infections remains furthermore the most important
task in those obstetrical emergency cases where infections play a predominant role.
To maintain or to re-establish the normovolemic perfusion ameliorates the rheological
conditions which should monitored with care.