Allgemein- und Viszeralchirurgie up2date 2008; 2(2): 115-130
DOI: 10.1055/s-2008-1038329
Oberer Gastrointestinaltrakt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Chirurgie der extremen Adipositas und metabolischer Störungen

R. A. Weiner1 , S. Weiner1
  • 1Chirurgische Klinik, Krankenhaus Sachsenhausen, Frankfurt am Main
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Publication Date:
07 April 2008 (online)

Die operative Behandlung der extremen Adipositas (morbide Adipositas) ist derzeit die einzige effektive Therapie, die den Betroffenen eine deutliche und langfristige Gewichtsreduktion ermöglicht. Ihr Ziel ist die Beseitigung oder Besserung der Komorbiditäten, die die unmittelbaren Folgen der extremen Fettansammlung sind. Das metabolische Syndrom kann kausal nur durch die Gewichtsreduktion angegangen werden. Darüber hinaus werden durch die massive Gewichtsreduktion eine Verbesserung der Lebensqualität und eine Normalisierung der Lebenserwartung erreicht.

Die Ersteingriffe werden heute ausnahmslos laparoskopisch durchgeführt. Patienten mit extremer Adipositas sind Hochrisikopatienten, die eine intensive präoperative Diagnostik und auch Konditionierung erfahren müssen. Die Eingriffe sollten daher nur an Zentren mit entsprechenden Voraussetzungen und Erfahrungen durchgeführt werden. Die Auswahl der Operationsverfahren hängt u. a. von folgenden individuellen Faktoren ab: Body-Mass-Index, Geschlecht, Alter, Begleiterkrankungen, Beruf, Compliance. Beim Vorliegen eines metabolischen Syndroms kann durch die Auswahl des Verfahrens gezielt die Beseitigung oder Verbesserung der Stoffwechselstörungen erreicht werden. Das trifft insbesondere auf den Diabetes mellitus Typ II zu. Die Mortalität der Eingriffe kann in Zentren mit einem standardisierten Programm und entsprechenden Operationsvolumen auf deutlich unter 1 % gesenkt werden. Alle Patienten bedürfen einer regelmäßigen lebenslangen Nachbetreuung.

Zum Weiterlesen und Vertiefen

  • 1 AWF‐Richtlinien der Deutschen Adipositasgesellschaft .http://www.adipositasgesellschaft.de
  • 2 Clark M M, Ruggiero L, Pera Jr V, Goldstein M G, Abrams D B. Assessment, classification and treatment of obesity: behavioral medicine perspective. Stoudemire A, Fogel BS Psychiatric Care of the Medical Patient. New York; Oxford University Press 1993: 903-926
  • 3 Larrad-Jiménez A, Díaz-Guerra C S, de Cuadros Borrajo P, Lesmes I B, Esteban B M. Short-, mid- and long-term results of Larrad biliopancreatic diversion.  Obes Surg. 2007;  17 202-210
  • 4 Sauerland S, Angrisani L, Belachew M, Chevallier J M, Favretti l, Finer N, Fingerhut A, Caballero M G, Guisado Macias J A. et al . Evidence-Based Guidelines of the European Association for Endoscopic Surgery (EAES).  Surg Endosc. 2005;  19 200-221
  • 5 Scopinaro N, Gianetta E, Civalleri D, Bonalumi U, Friedman D, Traverso E, Adami G F, Bachi V. Biliopancreatic diversion. W.O. Griffen und K.J. Printen Surgical management of Morbid Obesity. New York; Marcel Dekker Inc. 1987: 93-162
  • 6 Weiner R. Neue Chancen bei Adipositas. Stuttgart; Trias 2002
  • 7 Weiner R. Adipositaschirurgie - Indikationen und Therapieverfahren. Bremen; Unimed 2006

Prof. Dr. R. A. Weiner

Chirurgische Klinik
Krankenhaus Sachsenhausen

Schulstraße 31

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