Zusammenfassung
Bei 40 Patienten wurden durchschnittlich 6,5 Jahre (T6,5) nach einer lumbalen Chemonukleolyse (CNL) kernspintomographische Aufnahmen der lumbalen
Wirbelsäule angefertigt. Alle kernspintomographischen Untersuchungen erfolgten mit
einem 1.0 Tesla Kernspinlomographen. Es wurde das Ausmaß der Chondrose, die Signalintensität
der Bandscheiben sowie die Reaktion des angrenzenden Wirbelkörpermarkes in Form des
Wirbelkörperendplattensignals beurteilt. Bei 18 Patienten war eine Kernspintomographie
vor (Tvor) und teilweise innerhalb des ersten Jahres (T1) nach CNL durchgeführt worden. Es zeigte sich eine durchschnittliche Reduktion der
Bandscheibenhöhe von 26%. Bei den männlichen Patienten fand sich eine Verminderung
um 19%, wohingegen die Reduktion bei den Frauen im Durchschnitt 45% betrug (p<0,02).
Der Vergleich der Aufnahmen innerhalb des ersten postoperativen Jahres (T1) mit den T6,5-Aufnahmen zeigte eine durchschnittliche Höhenreduktion von 3%. Die Analyse der Patienten,
von denen zu allen drei Zeitpunkten eine kernspintomographische Untersuchung vorlag,
zeigt zunächst eine Reduktion der Höhe zwischen Tvor und T1 von durchschnittlich 20%. Zwischen T1 und T6,5 finden sich bei der Hälfte der Patienten eine neuerliche Zunahme der Höhe um 15%
und bei der anderen Hälfte eine weitere Abnahme um 15%. Die Analyse des Signalverhaltens
der Bandscheibe zum Zeitpunkt T6,5 ergab bei allen Patienten eine Signalminderung der behandelten Bandscheibe im STIR-Bild.
Der Vergleich des Signalverhaltens zwischen dem präoperativen Kernspin (Tvor) und dem Kernspinbefund zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung (T6,5) zeigte in der Mehrzahl der Fälle (64,3%) eine Signalreduktion im STIR-Bild. Anders
beim Vergleich der Befunde zwischen T1 und T6,5. Hier zeigte sich in 70% sogar eine Zunahme der Signalintensität. Zum Zeitpunkt T6,5 fand sich in bis zu 70% der Fälle eine Endplattenreaktion. Es ergab sich keine Korrelation
zwischen Wirbelkörperendplattenreaktion einerseits und dem Patientenalter, dem Bewegungssegment,
der verwendeten Chymopapainmenge oder dem klinischen Erfolg andererseits.
Abstract
6.5 years after lumbar chemonucleolysis (CNL) we examined 40 patients by MRI. All
MRI studies were performed by a 1.0 tesla MRI. We documented the height of the discs,
the chondrosis, the intradiscal MRI signal, as well as the intraosseous signal within
the vertebral bodies (end plate reaction). Preoperative MRI studies (Tvor) and/or postoperative MRI studies within the first postoperative year (T1) of 18 patients were available. We found an overall reduction of the sagittal disc
height of 26%. This reduetion was 19% in the male patients and 45% in the female patients
(p<0.02). Comparing the T1-studies with the T6.5-studies, we could still reveal a proceeded reduction of 13%. In those patients who
underwent three MRI studies, there was a reduetion of 20% between Tvor- and T1. Among one half of the patients we found a further decrease in disc height of 15%
between T1 and T6.5, whereas the other half showed an increasing disc volume of 15%. At time of follow
up (T6.5) all treated discs showed a reduced MRI signal (STIR) within the disc. The signal
further decreased comparing the MRI signal (STIR) preoperatively with the follow up
evaluation in 64.3% of the cases. However, we found an increase of the signal in 70%
of the cases between T1 and T6.5. 6.5 years after CNL we documented an end plate reaction in almost 70% of all patients.
There was no correlation between end plate reaction and age of the patients, level
of CNL, amount of injected chymopapain or the clinical outcome.