Aktuelle Rheumatologie 1997; 22(1): 7-11
DOI: 10.1055/s-2008-1043621
ORIGINALARBEIT

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Knochenmetabolismus im Initialstadium bei rheumatoider Arthritis

Bone metabolism in the early stage of rheumatoid arthritisU.  Lange , J.  Teichmann , H.  Stracke
  • III. Medizinische Klinik und Poliklinik, Rheumatologisch-immunologische Ambulanz, Universität Gießen
Further Information

Publication History

Publication Date:
18 February 2008 (online)

Abstract

Secondary osteoporosis is a feature of rheumatoid arthritis (RA). Patients suffer from periarticular and also generalised decalcification. The periarticular form develops earlier than the generalised form, but shows some similar pathologic features. It is thought that bone metabolism is accelerated in RA. The aim of the present study was to identify changes in bone metabolism in the early stage of RA (Stad.l, ARA-criteria). Serum levels of osteocalcin, alkaline phosphatase and ostase (bone-alkaline phosphatase) (as markers for bone formation) and hydroxyprolin in 24 hour urine samples (as a marker for bone resorption) were determined in 20 patients and in 26 age-matched controls. Bone density was examined by dual x-ray absorption (DPX) of the lumbar vertebral column and the ward triangle (left femur). The average duration of illness at the onset of the study was 23 months (4-61 months). The patients had not received any steroid medication but some were treated with non-steroidal antirheumatic drugs (NSAID). The parameters of bone formation and resorption were not significantly different in patients and controls. The bone density was normal in both groups. Our findings show normal bone metabolism in the early stage of RA. However, further studies are required to determine whether osteoporosis can cause significant morbidity and reduces quality of life.

Zusammenfassung

Bei Patienten(innen) mit rheumatoider Arthritis (RA) gilt die Osteoporose als eine häufige Komplikation. Dabei unterscheidet man eine juxta-artikuläre von einer generalisierten Form, die zwar zeitlich getrennt auftreten, als sog. Früh- und Spätkomplikation, mit jedoch einigen pathogenetischen Gemeinsamkeiten. Es besteht die Annahme, daß der Knochenabbau bei RA beschleunigt abläuft. In der vorliegenden Studie richtet sich das Interesse auf mögliche Veränderungen im Knochenmetabolismus im frühen Verlauf einer RA (Stad.l gemäß ARA-Kriterien). Bei 20 Patienten(innen) und einem altersmäßig vergleichbaren rheumatologisch gesunden Kontrollkollektiv wurde eine Bestimmung der Serumspiegel von Osteocalcin, alkalischer Phosphatase und Ostase (alkalische Skelett-Phosphatase als Knochenaufbaumarker) durchgeführt, parallel hierzu die Konzentration von Hydroxyprolin im 24-Stunden-Urin als Knochenabbauparameter bestimmt. Die Knochendichtemessung erfolgte mittels Photonenabsorptionsmetrie (DXA) an den Lendenwirbelkörpern 2 - 4 ap, seitlich und am Ward'- schen Dreieck des linken Oberschenkelhalses. Der Krankheitsverlauf vor Studienbeginn betrug im Durchschnitt 23 Monate (minimal 4 Monate, maximal 61 Monate). Die Patientengruppe hatte noch keine Behandlung mit Glukokortikoiden, eine NSAID-Medikation bestand zum Teil aktuell oder wurde anamnestisch angegeben. Es zeigten sich in beiden Gruppen keine pathologischen Veränderungen bei den Knochenaufbau- und abbaumarkern, bei regelrechten Knochendichtewerten in der Photonenabsorptionsmetrie. Die vorliegenden Ergebnisse lassen zwar keine signifikanten Alterationen des Knochenmetabolismus bei initialem Verlauf einer RA erkennen, dennoch sollte die Osteoporose weiter im Krankheitsverlauf beachtet werden, da sie erheblichen Anteil an Morbidität und Verlust an Lebensqualität mit sich bringen kann.

    >