Abstract
Between October 1984 and November 1987 a total of 5033 German residents of the City
of Hannover, aged 25 to74, have been postally screened for rheumatic complaints during
a population based study of the "prevalence and care of rheumatoid arthritis in the
City of Hannover". 85% responded. The point prevalence of back pain "today" was 33%.
There were significant differences in prevalence depending on sex and age. Higher
prevalence rates were found for females and for persons of between 45 and 65 years
of age.
Back pain is mostly a chronic health problem, often combined with other rheumatic
complaints. We found a strong association between the number of rheumatic complaints
and certain forms of illness begaviour. Nevertheless, 61% of the most intensively
afflicted subjects had not taken any analgesic or antirheumatic drug within the last
7 days, and 23% had not consulted a doctor within the last 12 months.
The results obtained allow conclusions with regard to age- and sex-specific prevalence
rates of back pain in an urban population, to the occurrence of back pain in combination
with other rheumatic complaints, and to aspects of illness behaviour of patients suffering
from back pain.
Zusammenfassung
Im Rahmen einer bevölkerungsbezogenen Untersuchung zur ,,Epidemiologie und Versorgung
der rheumatoiden Arthritis im Stadtgebiet von Hannover" wurden zwischen Oktober 1984
und November 1987 insgesamt 5 033 deutsche Einwohner Hannovers im Alter zwischen 25
und 74 Jahren postalisch nach verschiedenen rheumatischen Beschwerden, darunter auch
nach Rücken- und Nackenschmerzen befragt. Der Rücklauf der auswertbaren Fragebogen
erreichte 85%, die Punktprävalenz der Rückenschmerzen am Tag der Befragung betrug
33%. Es zeigten sich signifikante Unterschiede der Prävalenz nach Geschlecht und Alter
mit höheren Prävalenzraten für weibliche Probanden und einem Häufigkeitsmaximum bei
den 45-64jährigen.
Nach den vorliegenden Ergebnissen stellen Rückenschmerzen ein überwiegend chronisches
Gesundheitsproblem dar und treten meist in Kombination mit anderen rheumatischen Beschwerden
auf. Obwohl sich ein enger Zusammenhang zwischen rheumatischen Beschwerden und dem
Krankheitsverhalten (Arztbesuch und Medikamenteneinnahme) ergab, verzichtete ein großer
Teil der durch rheumatische Beschwerden Belasteten auf eine medikamentöse Therapie
in den letzten 7 Tagen (61%) und auf Arztbesuche in den letzten 12 Monaten (23%).
Die vorgelegten Ergebnisse erlauben Aussagen zur alters- und geschlechtsspezifischen
Prävalenz von Rückenschmerzen in einer großstädtischen Bevölkerung, zur Kombination
von Rückenschmerzen mit weiteren rheumatischen Beschwerden und zu Aspekten des Krankheitsverhaltens
von unter Rückenschmerzen leidenden Personen.