Aktuelle Rheumatologie 1986; 11(3): 108-110
DOI: 10.1055/s-2008-1047992
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

HLA-B-CREGs bei Patienten mit seropositiver chronischer Polyarthritis

HLA-B-CREGs in seropositive rheumatoid arthritisG.  Haberhauer , H.  Bröll
  • Kaiser-Franz-Josef-Spital der Stadt Wien, II. med. Abteilung mit Rheumatologie und Osteologie
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Publication Date:
18 February 2008 (online)

Abstract

Stimulation of an individual with HLA antigen of a single foreign specificity will produce antibody not only against the stimulatory antigen, but also against related specidicities. This may reflect the complexity of the antigens and the presence of a number of antigenic determinants. Including the hypothesis of a common origin of HLA-genes, there may be groups of still similar HLA-antigens, which can only be divided serologically, but not functionally (= CREGs; Cross-REactive-Groups). HLADR4 is a well known genetiv marker for rheumatoid arthritis (RA) for a long time now.The fact, that only two thirds of patients are DR4-positive can be explained in that way, that there might be other HLA-antigens involved in disease-disposition. Therefore we studied 32 patients with seropositive RA in their association to the HLA-B-CREGs (B5-, B8-, B12-, B16, B27-CREG). We can find only a weak association of seropositive RA and B12-CREG-antigens (Chi2 = 11,96; p < 0,05), without any clinical relevance. HLA-B-CREG-genes may not be relevant for disease-disposition to seropositive RA.

Zusammenfassung

Bei Kontakt mit einem monospezifischen HLA-Antigen reagiert ein menschliches Individuum mit der Produktion von monospezifischen, overlapping und kreuzreagierenden Antikörpern, die eine Mehrzahl von Antigen-Determinanten abdecken können. Diese Erscheinung reflektiert die Komplexität eines Antigens und die Vielzahl seiner Reaktionsmöglichkeiten. Nach der Hypothese, daß die HLA-Gene einem gemeinsamen Ursprung entstammen und sich durch Evolution expansiv verändern, haben wir angenommen, daß es serologisch schon eindeutig unterscheidbare, funktionell aber, für die Krankheits-Disposition noch gleichwertige Gruppen von HLA-Allelen ( = CREGs; Cross-REactive-Groups) gibt. HLA-DR4 gilt seit längerer Zeit schon als signifikanter genetischer Marker der chronischen Polyarthritis (c.P.). Die Tatsache, daß etwa nur 2/3 aller Patienten DR 4-positiv sind, könnte man damit erklären, daß auch noch andere HLA-Antigene in die Krankheitsdisposition involviert sind. Wir haben daher 32 Patienten mit seropositiver c.P. bezüglich ihrer Assoziation zu den HLA-B-CREGs (B5-, B8-, B12-, B16-, B27-CREG) untersucht. Als Ergebnis fanden wir lediglich eine wenig signifikante Assoziation mit der B12-CREG (Chi2 = 11,96; p < 0,05) ohne jegliche klinischphänomenologische Relevanz. Daraus ist abzuleiten, daß die HLA-B-CREG-Gene für die Krankheitsdisposition der seropositiven c. P. keine zusätzliche Bedeutung haben.

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