Doppler-Ultraschall-Untersuchung der Extremitätenarterien bei Patienten mit chronischer Polyarthritis im Vergleich zu Patienten mit degenerativen Gelenk- und Wirbelsäulenveränderungen

Abstract

The incidence and the clinical relevance of vasculitis in patients with Rheumatoid Arthritis (R. A.) differ depending on the investigated patient-collectives.
The extremity-arteries of patients with definitive R.A. (Steinbrocker Stage I-IV) were examined by means of an ultrasound-device and compared to a group of patients of similar age with degenerative changes of the joint or spine (control-group).

The following 3 parameters were investigated:
- the absolute pressure value of different extremity-arteries,
- the pressure drop between the brachial artery and the other extremity arteries,
- the quotient of ankle arterial pressure to brachial artery pressure.

Results
1. The patients with R.A. exhibit a significant pressure drop between the large extremity-arteries and the digital-arteries (p = 0,025).
2. A pathologic pressure value in the digital-arteries was found in 25 of 50 patients with R. A., but this was not associated with clinical symptoms such as necrosis, acrocyanosis or trophic skin-changes.
3. A clinical symptomatic microangiography (nail fold necrosis) was found in one patient, two patients showed a Raynaud-phenomenon.
4. A correlative between glucocorticoid medication, duration of R.A., erythrocyte sedimention rate, Steinbrocker-stage, sex and documented changes in blood supply was not found.

Zusammenfassung

Die Häufigkeit und klinische Relevanz der Vaskulitiden bei Patienten mit chronischer Polyarthritis wird je nach ausgewähltem Krankengut sehr unterschiedlich beurteilt. Mit einem Ultraschall-Doppler-Verfahren wurden die Extremitätenarterien von 50 Patienten mit einer gesicherten chronischen Polyarthritis (Steinbrocker Stad. I-IV) untersucht und den Befunden von altersgleichen Patienten mit degenerativen Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen als Kontrollgruppe gegenübergestellt.

Es wurden folgende 3 Parameter untersucht:
- die absoluten Drucke über den einzelnen Extremitätenarterien,
- das Druckgefälle von der A. brachialis zu den anderen Extremitätenarterien,
- der Quotient aus Knöchelarteriendruck und A.-brachialis-Druck.

Ergebnisse
1. Bei Patienten mit c.P. besteht im Vergleich zu einer Kontrollgruppe ein signifikant-statistisches Druckgefälle von den größeren Extremitätenarterien zu den Digitalarterien (p = 0,025).
2. Bei 25 von 50 c.P.-Patienten ließen sich pathologische Drucke in den Digitalarterien nachweisen, aber ohne daß die Patienten klinische Symptome aufwiesen (fehlende Nekrosen, Akrozyanose oder trophische Hautveränderungen).
3. Bei einem Patienten war klinisch eine Mikroangiopathie (Nagelfalznekrose) nachweisbar; bei 2 Patienten wurde ein Raynaud-Phänomen beobachtet.
4. Ein Zusammenhang zwischen Glukokortikoidmedikation, Dauer der Erkrankung, BSG-Beschleunigung, Steinbrocker-Std., Geschlecht und nachweisbaren Durchblutungsstörungen konnte nicht bestätigt werden.