Der „falsch-positive Polyp” im Kolonkontrasteinlauf

Zusammenfassung

Anhand von 44 Fällen werden die Ursachen falsch-positiver Polypdiagnosen des Kolonkontrasteinlaufs aufgezeigt sowie Häufigkeit, Verteilung und Erkennungskriterien erläutert. Meist handelt es sich um Skyballa und Luftblasen (77 %) oder Projektions- und Faltungseffekte (19 %). Fehldeutungen traten vor allem bei Veränderungen im Sigma und an beiden Flexuren auf, da hier durch die starke Darmfaltung die Entstehung von Überlagerungsfiguren und der Verbleib von Stuhlresten begünstigt wird. Die Wertigkeit radiologischer Kriterien zur Polypdiagnostik wird diskutiert, auf die Grenzen der endoskopischen Möglichkeiten wird hingewiesen. Eine Erhöhung der diagnostischen Sicherheit ist durch Verbesserung von Untersuchungstechnik und -folge sowie der Auswertetechnik zu erzielen.

Summary

44 cases of false-positive radiological diagnosis of colonic polyps are reviewed with regard to cause, frequency, distribution and radiological criteria. Most common causes are scyballa and air bubbles (77 %) and effects of overlapping and projection (19 %). Due to extensive folding of the colon misinterpretations are frequently seen in the sigmoid and in the area of both flexures; the folding allows overlapping of mucosal structures and trapping of bowel contents. The validity of roentgen signs in polyp diagnosis and the limits of colonoscopy are discussed. Diagnostic reliability may be improved by optimal technique of examination and standardized proceeding.