Rofo 1980; 133(8): 201-203
DOI: 10.1055/s-2008-1056707
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Zur Strahlenbelastung bei der Nierensequenzszintigraphie mit gleichzeitiger Bestimmung der 131J-Hippurat-Clearanceäquivalente im Hinblick auf die Durchführung während der Gravidität

Radiation dose during sequential renal scintigraphy for the determination of 131I-Hipuran clearance equivalents during pregnancyR. Voigt, A. Unverricht, W. Stoll
  • Frauenklinik (Direktor: OMR Prof. Dr. se. med. W. Möbius) und Nuklearmedizinische Abteilung (Leiter: Dr. sc. med. W. Stoll) der Radiologischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. sc. med. J. Arndt) des Bereiches Medizin der Friedrich-Schiller-Universität Jena/DDR
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Publication Date:
20 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Anhand der Angaben der Literatur wird eine tabellarische Übersicht über die bei der angegebenen Untersuchungstechnik auftretende Strahlenbelastung (Äquivalentdosis für Niere, Ganzkörper, Ovar, Schilddrüse der Mutter sowie für den Fet) gegeben. Bei einer Abschätzung der Zunahme der genetisch signifikanten Dosis, wenn bei allen Frauen mit Gestose im Jahre 1977 diese Methodenkombination angewandt worden wäre, errechnet sich für die DDR ein Wert von 0,196 mrem/Jahr. Dieser Schätzwert kann unserer Meinung nach auf 20 % reduziert werden durch exakte Indikationsstellung des Gynäkologen, so daß die Zunahme der genetisch signifikanten Dosis mit 0,0392 mrem/Jahr gegenüber der vergleichbaren Röntgendiagnostik sehr gering wäre. Das unterstreicht, daß bei sorgfältigster Abwägung des Risikos einer Nichterkennung von Nierenfunktionsstörungen gegen das Risiko der Strahlenbelastung von Mutter und Kind die angeführte Methodenkombination in ausgewählten Fällen zur Informationsgewinnung auch in der Schwangerschaft herangezogen werden kann.

Summary

Radiation dose for various techniques have been derived from the literature and are presented in a table (equivalent dose for kidney, whole body, ovary, thyroid of mother and fetus). Calculation of the increase in the genetically significant dose to all pregnant women in 1977 produces a value of 0.196 mrem/year for the D.D.R.. In our opinion this could be reduced to 20 % if the indications for the examination are strictly defined by the gynaecologists. Compared with x-ray diagnostic irradiation, the increase in the genetically significant dose of 0.0392 mrem/year would then be very small. This confirms that suitable methods for determining disturbances of renal function can be used during the pregnancy if the risk of failing to make a diagnosis is balanced against the risk of the radiation.

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