Zusammenfassung
Gefäßarme Raumforderungen bringen bei der Angiographie der Niere in etwa 5 % der Fälle
Probleme hinsichtlich der Dignitätsbeurteilung mit sich. Hierbei ist die Fehleinschätzung
eines gefäßarmen Malignoms als benigne Läsion besonders schwerwiegend. Anhand eines
ausschließlich aus Problemfällen zusammengesetzten Untersuchungsgutes von 50 malignen
und 50 benignen Prozessen mit fehlender oder geringer Eigenvaskularisation wurde die
Aussagekraft einer Reihe angiographischer Einzelphänomene überprüft. Dabei bestätigte
sich einerseits, daß in einem derartigen Kollektiv kaum ein einziges Zeichen ausschließlich
in der Kategorie der Malignome oder der benignen Prozesse auftrat. Auf der anderen
Seite wurde versucht, eine für die Dignitätsbeurteilung derartiger Läsionen nützliche
Reihung der einzelnen Zeichen vorzunehmen. Das Wissen um die Ambivalenz vieler angeblich
charakteristischer Einzelphänomene ist bei der Dignitätsbeurteilung gefäßarmer Raumforderungen
ebenso wichtig wie die Kenntnis des relativen diagnostischen Wertes der einzelnen
Zeichen.
Summary
Problems arise in the diagnosis of poorly vascularised lesions of the kidney in about
5 % of angiograms. Particularly serious is the misdiagnosis of a poorly vascularised
malignant lesions as a benign tumour. The value of various angiographie appearances
has been assessed in a series of problem cases consisting of 50 malignant and 50 benign
lesions. It was confirmed that there is no individual sign which is exclusive to either
of these categories. An attempt was also made to judge the value of various signs
in this differentiation. An appreciation of the lack of specificity of the various
appearances is quite as important as an understanding of their relative significance
in the diagnosis of poorly vascularised renal lesions.