Eur J Pediatr Surg 1985; 40(6): 341-350
DOI: 10.1055/s-2008-1059747
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Längendifferenzen nach Oberschenkelschaftfrakturen im Kindesalter

Leg Length Discrepancies After Femoral Shaft Fractures in ChildhoodA. M. Holschneider1 , D.  Vogl2 , H. G. Dietz2
  • 1Kinderchirurgische Klinik des Kinderkrankenhauses der Stadt Köln
  • 2Kinderchirurgische Klinik der Universität München im Dr. von Haunerschen Kinderspital
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
25. März 2008 (online)

Abstract

114 children with femoral shaft fractures were treated between 1975 and 1981 at the Department of Paediatric Surgery of the University of Munich. Follow-up examination of 80 children with 81 femoral fractures was possible. 57% were treated conservatively by traction, 43 % got an operative treatment by plate osteosynthesis or nailing. With regard to leg length discrepancies there was a significant difference between a control group of children without preceding trauma and one with femoral fractures. After conservative treatment we found an average discrepancy of 0.24 cm. Overgrowth could not be reduced by greater overlapping of fragments at the time of union. After osteosynthesis we found an average discrepancy of 1.2 cm. The data obtained showed no connection between the period osteosynthesis material was implanted and the measurements of leg length discrepancy. Equalisation of the discrepancies during further growth cannot be expected.

Zusammenfassung

Im Zeitraum von 1975-1981 wurden in der Kinderchirurgischen Klinik der Universität München 114 Kinder mit Oberschenkelschaftfrakturen behandelt; 80 Kinder mit 81 Oberschenkelfrakturen konnten nachuntersucht werden. 57 % wurden konservativ mittels Extension behandelt, 43 % wurden operativ mittels Plattenosteosynthese oder Marknagelung versorgt. Bezüglich der Beinlängendifferenzen zeigte sich ein signifikanter Unterschied zwischen einer Kontrollgruppe von Kindern ohne vorangegangenes Trauma und solchen mit Oberschenkelschaftfrakturen. Nach konservativer Therapie lag die gemessene Längendifferenz bei durchschnittlich 0,24 cm. Der zu erwartende Längenzuwachs ließ sich nicht durch eine therapeutische Verkürzung verringern. Nach Osteosynthese lag die gemessene Längendifferenz bei durchschnittlich 1,2 cm. Es bestand kein Zusammenhang zwischen Implantationsdauer des Osteosynthesematerials und dem Ausmaß der Längenveränderung. Mit einem Ausgleich der Differenzen im Verlauf des weiteren Wachstums ist nicht zu rechnen.

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