Zusammenfassung
Bei Blasenentleerungsstörungen der Frau erlauben Östrogene und Gestagene zwar keine
kausale Behandlung von Inkontinenz oder Drangsymptomen, sind aber in der Lage, das
subjektive Beschwerdebild über ihre proliferierende Wirkung auf Urethral- und Vaginalepithel
wesentlich zu verbessern. Eine Östrogenmonotherapie muß dabei entweder kontinuierlich
mit einem Östriolpräparat, bei anderen Östrogenpräparaten wegen des Risikos der proliferierenden
Einflüsse auf das Endometrium zyklisch mit einer einwöchigen Pause erfolgen. Günstiger
hat sich eine Östrogen-Gestagen-Therapie erwiesen, die jedoch auch in höherem Alter
gelegentlich zu zyklischen Abbruchsblutungen führen kann. Eine derartige Behandlung
ist nebenwirkungsarm und hat im Hinblick auf die Genese des Endometrium- und Mammakarzinoms
sogar einen eher protektiven Effekt.
Abstract
Estrogens and gestagens are unable to causally treat urinary incontinence or symptoms
of urgency. However, they improve subjective complaints by prolifera-tive effects
on the epithelium of the vagina and urethra. A monotherapy with estrogen can either
be applied continuously with estriol itself, other estrogens have to be given cyclically
with a 7-day pause because of proliferative effects on the endometrium. Therefore,
an estrogen-gestagen combination is to be preferred, which, however, may lead to cyclic
bleeding even in old age women. This treatment has low side effects and, taking into
account the etiology of cancer of the endometrium and the breast is even protective.
Key-Words
Menopause - Endocrinology - Hormone treatment - Micturition disorders