Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 1992; 02(4): 109-112
DOI: 10.1055/s-2008-1062116
Wissenschaft und Forschung

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Qualitätskontrolle in der Moortherapie1

Quality control on peat-therapyJ. Kleinschmidt
  • Institut für Medizinische Balneologie und Klimatologie (Vorstand: Univ.-Prof.Dr.med. E. Senn) Ludwig-Maximilians-Universität München
1 Die Untersuchungen wurden dankenswerterweise finanziell gefördert vom Verein der Freunde des Instituts für Medizinische Balneologie und Klimatologie e.V., München (Vorsitzender: Dr. med. W. Stappert), und von Fa. Gebr. Haslauer, Mitterfelden.
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Publication History

Publication Date:
19 March 2008 (online)

Summary

Objective: It is known that patients are treated by (cheap) water baths with additional chemical peat compounds. Nevertheless, these kinds of black water baths often were denoted as (expensive) mud baths. There is no quantifying method to separate the different forms of baths. A method for quantifying the quality of mud baths should be developed.

Design: Samples of mud baths were first preparated by additional water, secondly analysed concerning the viscosity and thirdly put in a moisture analyser. Different standardisation procedures were checked to get valide and reproducable viscosity measurements.

Results: Mud is found as a tixotrope substance with structural viscosity. In a field of different samples a ranking scheme for mud quality is suggested.

Conclusions: Analysing mud by these methods and using the scheme there is a quantifying method to describe the mud quality in an impressive way for the patients.

Kurzfassung

Ziel: Mit dem nichtgeschützten Begriff Moorbad werden breiförmige Anwendungen, in praxi aber auch medizinische Bäder mit Moorlauge und anderen Extrakten bezeichnet. Zur qualitativen Quentinschen Schriftprobe gibt es kein quantitatives Analogon. Es sollte ein quantitativer Qualitätsstandard entwickelt werden.

Gestaltung: Verschiedene Proben von Moorbädern wurden durch Zugabe von Wasser zu Meßproben mit unterschiedlichem Wassergehalt aufbereitet, der dann in einer prozessorgesteuerten Analysewaage verdampft wurde. Mit einer rechnergesteuerten Viskosimetrieeinrichtung wurden die Viskositäten bestimmt. Zur Verbesserung der Reproduzierbarkeit wurden geeignete Standardbedingungen ausgetestet. Dabei ergab sich, dass die Viskosität von üblichen Bademoorproben nicht wesentlich von der Probentemperatur abhängt.

Ergebnisse: Bademoor erweist sich als Strukturviskose-Substanz mit Fließgrenze. Das Auswerten von 38 Moorproben führt mit den Parametern Feststoffgehalt und Standardviskosität zu fünf Qualitätsbereichen (Packungsmoor, Sondermoor, Normalmoor, verwässertes und dünnflüssiges Moorbad).

Schlußfolgerungen: Stichprobenmessungen für die jeweils applizierte Moorbreikonsistenz können in das Schema eingetragen und damit das Bemühen um Qualitätssicherung in der Moortherapie für den Patienten veranschaulicht werden.

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