psychoneuro 2008; 34(2): 104
DOI: 10.1055/s-2008-1063056
Blickpunkt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Depression - Optimierung antidepressiver Therapie

Further Information

Publication History

Publication Date:
14 April 2008 (online)

 

Wichtigstes Ziel der Akutbehandlung einer depressiven Störung ist die vollständige Symptomfreiheit, da Restsymptome zu einem niedrigeren Funktionsniveau und einer schlechteren Prognose führen. Dieses Ziel wird häufig trotz mehrerer Behandlungsschritte nicht erreicht.

Therapiealgorithmen stellen für Dr. Mazda Adli, Berlin, ein wichtiges Werkzeug zur Vermeidung und Überwindung therapieresistenter Depression dar. Im vorgestellten "German Algorithm Project GAP 3" verglichen Berliner Psychiater die streng leitliniengetreue Therapie der Depression mit der üblichen Behandlung nach individuellem ärztlichen Ermessen. Diesem "Berliner Stufenplan" liegt ein Entscheidungsbaum (Algorithmus) zugrunde, der je nach Ansprechen eines Patienten im 14-tägigen Rhythmus das weitere Vorgehen vorschreibt. Die Patienten in der Stufenplangruppe zeigten eine doppelt so hohe Wahrscheinlichkeit im Beobachtungszeitraum zu genesen wie die "individuell" behandelten Patienten und brauchten nicht nur weniger Medikamente, sondern auch weniger Therapiewechsel [1]. Als maßgeschneiderte Therapie der Zukunft schwebt Adli ein genotypbasiertes "Tailoring" (Anpassung), eine algorithmusgestützte Depressionsbehandlung vor nach der Formel:

Schematisierung (Therapiealgorithmen)

+ Individualisierung (klinische Subtypisierung)

+ Personalisierung (Genotypisierung)

= therapeutischer Benefit.

Literatur

  • 01 Bauer M . et al . psychoneuro. 2006;  32 (2) 67-71
  • 02 Papkostas G . et al . Biol Psychiatry. 2006;  60 (12) 1350-1355
  • 03 Thase ME . et al . J Clin Psychiatry. 2005;  66 (8) 974-981
    >