Eur J Pediatr Surg 1981; 32(4): 341-347
DOI: 10.1055/s-2008-1063282
Originalarbeiten

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Gewebeklebung der rupturierten Milz mit hochkonzentriertem Human-Fibrinogen

The Tissue Adhesion of the Ruptured Spleen with Highly Concentrated Human FibrinogenW.  Brands , M.  Beck , U.  Raute-Kreinsen
  • Aus der Kinderchirurgischen Klinik (Direktor: Prof. Dr. I. Joppich) und dem Pathologischen Institut (Direktor: Prof. Dr. U. Bleyl), Klinikum Mannheim der Universität Heidelberg
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Publication Date:
25 March 2008 (online)

Abstract

After splenectomy the immunological impairment and the susceptibility to infection is increased, but the most important impetus for splenic preservation has been the observation of the overwhelming postsplenectomy sepsis. Successful results with surgical repair of traumatized spleen and several different techniques have been reported.

Instead of suture or splenorrhaphy we used in our experiences a new biological adhesive system, consisting in thrombin, highly concentrated native human fibrinogen and clotting factor XIII. The highly adhesive properties, the excellent tissue compatibility and the haemostypic effects recommend this system for using in preservation of the injured spleen as well as possible.

Zusammenfassung

Wegen der Neigung zu Infekten und der Gefahr einer sogenannten Overwhelming-postsplenectomy-Infection (OPSI), insbesondere bei Pneumokokken, sollte bei der Milzruptur ein Erhaltungsversuch dieses Organs angestrebt werden. Die Gewebeklebung mit hochkonzentriertem Fibrinogen bietet heute eine hervorragende Möglichkeit, die rupturierte Milz zu versorgen und zu erhalten. Im Tierversuch an Ratten wurden Milzrupturen mit Fibrinkleber versorgt, die Milzen anschließend histologisch aufgearbeitet. Dabei zeigte sich neben dem hervorragenden blutstillenden Effekt des Klebers eine einwandfreie belastungsfähige Adaptation der Gewebeflächen sowie keinerlei Fremdkörperreaktion. Die intraoperative Klebung einer humanen Milz (die wegen Sphärozytose entfernt wurde) zeigte identische Ergebnisse. Unter diesen Aspekten sollte die häufig sehr kritiklos durchgeführte Splenektomie als alleiniges Therapieprinzip der Milzruptur der Vergangenheit angehören.

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