Zusammenfassung
Bei 31 männlichen und 4 weiblichen Patienten im Alter von 17 bis 75 Jahren (33,1 ± 14
Jahre), die zur stationären Überwachung nach Stromunfall (25 Arbeits- und 10 Hausunfälle)
eingeliefert worden waren, wurden Langzeit-EKG-Registrierungen vorgenommen. Alle Unfälle
hatten sich im Niederspannungsbereich bis 1000 Volt ereignet. In allen Fällen dauerte
die Überwachung mindestens 24 Stunden (im Mittel 43,2 ± 21 Stunden), bei neun Patienten
wurde das Elektrokardiogramm während 48 Stunden, bei 26 Patienten während 24 Stunden
registriert. Während in 31 Fällen völlig unauffällige Befunde ermittelt wurden, bestanden
bei vier Patienten bereits initial komplexe Herzrhythmusstörungen, wobei lediglich
in einem Fall ein sicherer Zusammenhang mit dem Stromunfall hergestellt werden konnte.
Später auftretende Herzrhythmusstörungen wurden nicht beobachtet. Diese Ergebnisse
lassen den Schluß zu, daß bei unauffälligem EKG-Ausgangsbefund eine Überwachung nicht
erforderlich ist.
Abstract
Long-term continuous ECG monitoring was undertaken in 31 males and 4 females, aged
17-75 years (33.1 ± 14 years), hospitalized after accidental electric shock (25 at
work, 10 at home). In all cases the voltage had been below 1000 V. ECG monitoring
lasted for at least 24 hours (mean of 43.2 ± 21 hours), in nine patients for 48 hours.
In 31 patients no abnormalities were recorded, but in four the ECG registered complex
arrhythmias already on the first record. But in only one of the latter was the arrhythmia
clearly due to the electric shock. There were no late arrhythmias. It is concluded
that long-term ECG monitoring is not required after electric shock if the initial
ECG is normal.